30.06.2024 – 13. Sonntag B

13. Sonntag im Jahreskreis B

Sonntag, 30. Juni 2024

Heilender Glaube – Grafik zu Mk 5,21-43

 

1. Lesung: (Weish 1,13-15; 2,23-24) Gott hat keine Freude am Untergang der Lebenden…
2. Lesung: (2 Kor 8,7.9.13-15) Aus Liebe für einen gerechten Ausgleich sorgen…
Evangelium: (Mk 5,21-43) Jesus rettet und ruft ins Leben…

Mädchen, dir sage ich, steh auf!

Liturgische Texte zum 13. Sonntag i. J. B

Eröffnungsvers: (Ps 47,2)
Ihr Völker alle, klatscht in die Hände,
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel.

Tagesgebet
Gott, unser Vater
du hast uns in der Taufe zu Kindern des Lichtes gemacht.
Lass nicht zu,
dass die Finsternis des Irrtums über uns Macht gewinnt,
sondern hilf uns,
im Licht deiner Wahrheit zu bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ERSTE Lesung Weisheit 1,13-15; 2,23-24
Durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt

Antwortpsalm Ps 30,2 u. 4.5-6b.6cd u. 12a u. 13b
HERR, du zogst mich empor aus der Tiefe; ich, will dich rühmen in Ewigkeit.

ZWEITE Lesung 2 Kor 8,7.9.13-15
Euer Überfluss soll ihrem Mangel abhelfen

Ruf vor dem Evangelium vgl. 2 Tim 1, 10
Halleluja. Halleluja.
Unser Retter Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen
und uns das Licht des Lebens gebracht durch das Evangelium.
Halleluja.

Evangelium Mk 5,21-43
Junge Frau, ich sage dir, steh auf!

 * * *

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Evangelientext Mk 5,21-43 

Studienübersetzung G. M. Ehlert

Bitte des Synagogenvorstehers Jairus
Heilung der an Blutfluss leidenden Frau

und Auferweckung der Tochter des Jairus

Mk 5,21 Und (als) Jesus hinübergefahren war in dem Boot
wiederum zu dem gegenüber(liegenden Ufer)
versammelte sich (= synagogein) eine große (Menschen-)Menge bei ihm
und er war an dem Meer (= See von Galiläa)

22 und es kommt einer – ein Synagogenvorsteher namens Jairus* –
und ihn sehend fällt er nieder zu seinen Füßen
23 und er ruft ihn herbei (= parakletos) sehr (inständig bittend) sagend folgendes:
Mit meinem Töchterchen geht es zum Letzten;
auf dass gekommen seiend
du auflegst die Hände ihr,
damit sie gerettet wird und am Leben bleibe.“

24 Und weg ging er mit ihm
und nachfolgend ihm eine große (Volks-)Menge
und sie bedrängten ihn.

25 Und eine Frau, im Blutfluss seiend zwölf Jahre*
26 und vieles erlitten habend von vielen Heilenden (=Ärzten)
und verausgabend alle ihre Habe
und keinen Nutzen
davon gehabt habend
– sondern (viel-)mehr zum Schlimmeren gekommen seiend
27 hörend das über den Jesus,
kam sie in der (Volks-)Menge von hinten her
berührte
das Gewand von ihm
28 sie sagte (sich) nämlich folgendes:
wenn ich auch (nur) das Gewand von ihm berühre,
werde ich gerettet werden.

29 Und sofort wurde ausgetrocknet die Quelle ihres Blutes
und sie erkannte (in) dem Leib,
dass sie geheilt worden war
von der Geißel.

30 Und sofort erkennend bei sich
die aus ihm herausgegangene Kraft,

sich umwendend in der Volksmenge, sagte er:
wer berührte die Gewänder von mir?
31 Und die Jünger von ihm sagten (zu) ihm:
Du erblickst die (Menschen-)Menge dich bedrängend
und du sagst: Wer berührte mich?
32 Und herum blickte er die dies getan habende zu sehen.

33 Aber die Frau, sich fürchtend und zitternd,
und sehend, was mit ihr geworden ist,
kam und fiel vor ihm nieder
und sagte ihm die ganze Wahrheit.
34 Er aber sprach zu ihr:
Tochter, der Glaube von dir hat dich gerettet;
gehe hin in Frieden und sei gesund von deiner Geißel.

35 Noch (während) er redete,
kommen welche aus des Synagogenvorstehers (Haus) sagend (folgendes):
Deine Tochter verstarb,
was belästigst du noch den Lehrer?
36 (Der) aber Jesus überhörend das geredete Wort,
sagt dem Synagogenvorsteher:
Nicht fürchte! – sondern glaube!

37 Und nicht ließ er zu – nicht einen – zusammen mit ihm zu folgen, 
außer den Petrus und Jakobus und Johannes – den Bruder (des) Jakobus.

38 Und sie kommen hinein in das Haus des Synagogenvorstehers
und er schaut an Tumult und Klagen und Heulende viele,
39 Und hineingegangen sagt er ihnen:
Was lässt euch beunruhigen und klagen
das Kind (ist) nicht verstorben, es schläft.“
40 Und sie verlachten ihn.

Er selbst aber – hinausgeworfen habend alle,
nimmt mit den Vater des Kindes und die Mutter
und die mit ihm (waren),
und geht hinein, wo das Kind war (hingelegt).
41 Und ergreifend die Hand des Kindes sagt er ihm:
Talitha koum!“ – das ist übersetzt dieses:
„Mädchen/ junge Frau, dir sage ich: steh auf!“

42 Und sofort auferstand das Mädchen/ die junge Frau und ging umher
– es war nämlich zwölf Jahre (alt).
Und sofort gerieten sie außer sich – in Verzückung groß
43 und er schärfte ihnen ein – sehr,
auf dass nicht einer erfahren solle dieses;

und er sprach,
es solle gegeben werden ihr zu essen.“

 * * *

*Auswirkungen des Blutflusses auf die Frau, die schon 12 Jahre daran litt:

»Leidet eine Frau lange Zeit, außerhalb der Zeit ihrer (regelmäßigen) Unreinheit, an Blutfluss.., so ist sie unrein«. »Jedes Lager« und »jedes Gerät«, auf dem sie sitzt, »wird unrein«. »jeder aber, der jene Sachen berührt, muss seine Kleider waschen und sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend. Wenn sie von ihrem Ausfluss rein geworden ist, so zähle sie sich noch sieben Tage ab, und danach wird sie rein« und soll die vorgeschriebenen »Sünd- und Brandopfer« darbringen (Lev 15,25 – 30).

Diese Frau, die schon 12 Jahre an Blutfluss litt, war dadurch von jeglicher gottesdienstlichen Versammlung und von jeder sozialen Gemeinschaft ausgeschlossen.
Nach allgemeiner Auffassung wurde jeder, der mit ihr in Berührung kam, selber unrein.
Sie jedoch glaubte fest daran, dass sich nicht ihre Unreinheit auf Jesus übertrüge, sondern seine Reinheit und Heiligkeit ihre Unreinheit überwinde, wenn sie auch nur den Saum seines Gewandes berühre.

zu Vers 36: Jesus fordert den Glauben des Synagogenvorstehers heraus, indem er – der als „Rabbi“ mit keinem Toten in Berührung kommen darf, um nicht selber unrein zu werden – weiterhin bereit ist, zu der gestorbenen Tochter zu gehen.

zu Vers 41ff: Jesus fasst die Tote sogar an (!) und daraufhin wird sie wieder zum Leben erweckt.

Sowohl die Frau, die Jesu Gewand berührt, als auch Jesus selbst, der in das Haus eines Toten hineingeht und den verstorbenen Menschen berührt, übertreten die jüdischen Reinheitsgebote. Trotzdem – oder gerade deswegen – wird von Jesus der Frau und dem Mädchen neues Leben geschenkt. Mit 12 Jahren wurde ein Mädchen in der „Bat-Mitzwa“ eine „Tochter des Gesetzes“ und damit religionsmündig.

 * * *

siehe auch: Mk 5,21-43

 * * *

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Bild zur Meditation:

„Dein Glaube hat dich gerettet.“

Heilender Glaube – Grafik zu Mk 5,21-43 von G. M. Ehlert, 26.06.2021


Bildlegende: 
Ein „roter Faden“ führt durch das Bild von links oben nach rechts oben:
1. Jesus verlässt mit seinen Jüngern das Boot…
2. Der Synagogenvorsteher Jairus (in grünem Gewand = Zeichen der Hoffnung) kommt zu ihm mit seiner Bitte…
3. Jesus geht mit ihm…
4. Die an Blutfluss leidende Frau (in blauem Gewand = Zeichen des Glaubens) berührt von hinten das Gewand Jesu…
5. in der Bildmitte: Jesus sagt der Frau zu: „Dein Glaube hat dich gerettet!“
6. Boten aus dem Haus des Jairus kommen mit der Todesnachricht…
7. Jesus lässt sich von den klagenden Frauen nicht abhalten, ins Haus zu gehen…
8. Jesus ergreift die Hand des Mädchens und erweckt sie wieder zu Leben…
9. Jesus sagt, dass man ihr zu essen geben möge…

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Meditation: 

Glaube + Hoffnung + Liebe

  1. Mit Jesus den Weg der Hoffnung gehen…

Wer wie der jüdische Synagogenvorsteher Jairus
sein Herzensanliegen Jesus ans Herz legt,
der darf darauf hoffen,
dass Jesus darauf eingeht,
dass er mit ihm geht,
dass er zu Hilfe kommt.

Jedoch muss er auch damit rechnen,
dass Unvorhergesehenes dazwischenkommt…

  1. Die Kraft, die der Glaube an Jesus bewirkt…

Wer wie die blutflüssige Frau
a
uch nach vielen Enttäuschungen noch
all ihre Glaubenskraft darauf setzt,
mit Jesus in Berührung zu kommen,
der vermag Grenzen zu überwinden

und in der Begegnung mit Jesus
nicht nur Stärkung,
sondern Rettung zu erfahren.

  1. Die Liebe ist es, die neues Leben schenkt…

Es ist ergreifend miterleben zu dürfen,
wie sich Jesus Zugang verschafft zu den Orten des Sterbens,
wie er das für tot gehaltene Kind ergreift
und mit seinem kraftvollen Wort hilft,

dass eine junge Frau auf(er)steht
und neu ins Leben geht.

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Impuls/ Gebet:

Gott,
manchmal kommen wir – wie Jairus – zu dir,
weil etwas liebgewordenes im Leben –
wie ein liebes Töchterchen – krank daniederliegt.
Gott,
manchmal spüren wir in der Begegnung mit Menschen,
dass von ihnen eine Kraft ausgeht,
die unser eigenes kraftloses Leben mit neuer Lebenskraft erfüllt.
Gott,
manchmal müssen wir etwas liebgewordenes – loslassen
und ganz dir überlassen,
damit im Leben etwas neu auferstehen kann.

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Links:

Gedenktage: 

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

Georg Michael Ehlert

verfasst von G. M. Ehlert

Stand: 27.06.2024

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