Franz Xaver – 3. Dez.

Franz Xaver

Glaubensbote in Indien und Ostasien, Ordensprovinzial der Jesuiten

Gedenktag, 3. Dezember

Francisco de Jassu y Xavier (Jevier) – im deutschsprachigen Raum bekannt als Franz Xaver – wurde am 7. April 1506 auf der Burg Xavier (heute Javier) bei Pamplona in Spanien geboren.
Ab 1525 studierte der karrierebewusste Sohn einer baskischen Adelsfamilie in Paris. Dort gab er während des Studiums seinem Leben eine radikale Wende. Seit 1529 wohnte er zusammen mit Ignatius von Loyola, der sich bemühte, Franz zu bekehren, was ihm aber erst 1533 gelang.

Ich bete dich an, Gottvater, der mich erschaffen hat.
Ich bete dich an, Gottsohn, der mich erlöst hat.
Ich bete dich an, Heiliger Geist, der mich so oft geheiligt hat
und mich noch heiligt.

Aus reiner Liebe und zur größeren Ehre Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes,
weihe ich mein kommendes Tagewerk.
(Franz Xaver)

1534 gehörte Franz Xaver mit Ignatius von Loyola zu den sieben Gründungsvätern des Jesuitenordens.
1537 wurde er gemeinsam mit Ignatius und vier weiteren Gefährten in Venedig zum Priester geweiht und übernahm im gleichen Jahr das Amt des ersten Sekretärs der Societas Jesu (SJ).

„Herr! Siehe, hier bin ich.
Was willst Du, das ich tun soll?
Sende mich, wohin Du willst,
und wenn es gut ist,
selbst bis nach Indien!“
(Franz Xaver)

Als Gesandter von Papst Paul III. und des portugiesischen Königs wurde Franz Xaver 1541 über Mosambik nach Goa – der damaligen portugiesischen Kolonie im Westen Indiens – geschickt. Die Schiffsreise dauerte 13 Monate, wo er unter den rauen Seeleuten segensreich wirkte. Franz Xaver erneuerte das Christentum der portugiesischen Kolonialbeamten in Goa durch Unterricht, Predigt und Beichte und missionierte unter den armen Perlfischern in Südindien. Die Einheimischen kannten die Europäer bisher nur als Ausbeuter, die sich an den Schätzen Asiens bereicherten. Hier aber war einer, der sich der Menschen annahm, ja sie soweit er vermochte vor Ausbeutung schütze, der sich um Arme, Kranke und Sterbende kümmerte, der nicht den Reichtum suchte, sondern in Armut und Bescheidenheit lebte, der rastlos darum kämpfte, „den Seelen zu helfen und sie zu retten“. Daher hörten sie ihm zu und nahmen schließlich den Glauben an Jesus Christus an und ließen sich taufen.
1544 taufte er in einem Monat 10.000 Makau-Fischer, insgesamt wohl 20-30.000 Menschen.
Ab 1545 war Franz Xaver als Missionar auf verschiedenen Inseln des Malaiischen Archipels tätig. Er gründete Missionsstationen, bildete Einheimische als Missionare aus.

„Wie viele Bekehrungen
bleiben wegen des Mangels von Helfern,
die sich des heiligen Werkes annehmen,
in diesen Ländern noch zu wirken!“
(Franz Xaver)

Die Briefe, in denen er nach Rom von seiner Mission berichtete, wurden ab 1545 gedruckt und weit verbreitet, was in Europa Begeisterung für die Mission bewirkte; mehr als 1500 dieser Briefe sind erhalten.

1547 erhielt Franz Xaver die Nachricht von der Entdeckung Japans.
1549 fuhr er mit zwei Ordensbrüdern und drei Japanern, die er in Goa kennengelernt und zum christlichen Glauben bekehrt hatte, auf die japanischen Inseln. Er erlernte ihre Sprache, wirkte in Kagoshima zwei Jahre, es entstanden erste christliche Gemeinden in Japan.
1552 kehrte er nach Goa zurück, inzwischen war er von Ignatius zum Ordensprovinzial ernannt worden.

1552 unternahm er eine Missionsreise nach China. Ihm wurde jedoch die Einreise ins Reich der Mitte verwehrt und er starb am 3. Dezember 1552 nach kurzer schwerer Krankheit auf der Insel Shangchuan Dao in der Bucht von Kanton in China und wurde 1554 in Velha Goa in Indien begraben.

Von Papst Paul V. wurde er am 25. Oktober 1619 selig-
und von Papst Gregor XV. am 12. März 1622 heiliggesprochen.

„Netzwerke“, „Inkulturation“ und „Nachhaltigkeit“ – sind Leitlinien, die unsere Zeit prägen. Doch wohl kein anderer hat die Arbeit der katholischen Missionen auf Dauer so geprägt wie Franz Xaver. Entscheidend war, neben seinem Mut und seiner Organisationsfähigkeit, seiner Ausdauer und seinem Optimismus, seine Fähigkeit, sich an das Verständnis der Einheimischen anzupassen; ihre Sprache und Riten kennen- und verstehen zu lernen. Zur Gewinnung neuer Christen war eine Anpassung äußerlicher Formen an die Gebräuche und Gewohnheiten des jeweiligen Volkes zweckmäßig. Regelmäßige Berichte, der Bau von Schulen und das Einbeziehen örtlicher Hilfswilliger waren der  Schlüssel zum Erfolg seiner Missionsarbeit. Dies wurde beispielgebend für viele Missionare des Jesuitenordens.

Franz Xaver ist Schutzpatron von Indien, Patron aller Missionare und Missionen sowie der Seereisenden.

Franz Xaver

Franz Xaver, SJ – Grafik von G. M. Ehlert, 1. Dez. 2019

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

Georg Michael Ehlert

(c) G. M. Ehlert

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Stand: 3. Dez. 2020