Zwölf „heilige“ Nächte – zwischen Weihnachten und Epiphanie
„Bezeichnung für die PERCHTENNÄCHTE, die RAUNÄCHTE,
die ZWÖLF NÄCHTE, die ZWÖLFTEN
oder das DODEKAHEMERON der Orthodoxie
zwischen Weihnachten und EPIPHANIE,
dem 25. Dezember und dem 6. Januar.
Raunächte hieß diese Zeit, weil in ihnen geräuchert wurde:
Der Bauer räucherte Haus und Hof,
um sich dem Heiligen zu unterstellen und alle böse Gefahr abzuwehren.
Perchtennächte waren es, weil in dieser Zeit die Dämonen tobten.
567 erkannte die Synode von Tours die zwölf Tage als Festzeit an,
weil sie das neue und das alte Weihnachtsfest,
den neuen (25. Dezember) und den alten Neujahrstag (6. Januar)miteinander verbanden.“
(Prof. Dr. theol. Manfred Becker-Huberti, Köln)
Jörg Zink schrieb 1995 in seinem Buch „Zwölf Nächte – Was Weihnachten bedeutet“,
dass wir in einer Zeit leben, wo es nur noch schwer möglich ist,
in den Tagen des Advents zur Stille zu finden.
Sein Vorschlag: die „12 Heiligen Nächte“ zwischen Weihnachten und Erscheinung des Herrn
die in den germanischen Ländern seit alters her als die „Rauen Nächte“ begangen wurden,
wieder neu zu füllen mit Meditation und Stille.
Meine Gedanken zum „Königsweg“ mit seinen 10 Abschnitten
sind ein Angebot für einen geistlichen Weg durch die Weihnachtszeit.
24. Dezember – Heilige Nacht
– Der Heilig-Abend
25. Dezember – Weihnachten
– Meditation darüber, was es bedeutet, dass Gott Mensch wird.
26. Dezember – Stephanus
– ein wahrhaft „königlicher“ Mensch sein
27. Dezember – Johannes der Apostel
– 1. eine Zeit des leuchtenden Sternes
28. Dezember – Unschuldige Kinder
– 2. eine Zeit der (Ent-) Scheidung
29. Dezember
– 3. Zeiten der Trockenheit
30. Dezember
– 4. Zeiten im Meer der Zeit
31. Dezember – Silvester
– 5. Zeiten der fruchtbaren Erwartung
1. Januar – Maria Gottesmutter – Neujahr
– 6. Zeiten des Herrschers dieser Welt
2. Januar
– 7. Zeiten der Sabbatruhe
3. Januar – Heiligster Name Jesu
– 8. den Tag der neuen Sonne, den Tag des Herrn
4. Januar
– 9. Zeiten nächtlicher Träume
5. Januar
– 10. Zeiten auf dem neuen Weg
6. Januar – Epiphania Domini – Erscheinung des Herrn
24. Dezember – Heilige Nacht
Der Heilig-Abend kann mit einer häuslichen Krippenfeier mit Liedern und Geschenken gefüllt werden,
25. Dezember – Weihnachten der Abend des 1. Weihnachtstages
bietet sich an zur Meditation darüber, was es bedeutet, dass Gott Mensch wird.
12 Verse aus dem 2. Kapitel des Matthäusevangeliums:
1. Als nun Jesus geboren war
in Betlehem in Judäa
in den Tages des Königs Herodes, siehe
Magier aus dem Aufgang
fanden sich ein in Jerusalem.
26. Dezember – Stephanus
(der Name bedeutet: „die Krone“)
Wahrhaft „königliche“ Menschen erfahren auf ihrem „Königsweg“
zu Christus – und mit Christus im Herzen zurück –
verschiedene Zeiten auf ihrem Weg der „Neu-Schöpfung“:
2. Sie sprachen:
„Wo ist der neugeborene König der Juden?
(das ist die erste Frage im Neuen Testament)
Wir haben nämlich erschaut
seinen Stern in dem Aufgang
und sind gekommen,
um ihm Verehrung zu erweisen.“
Was sind das für Menschen,
die so reden und handeln?
27. Dezember – Johannes der Apostel
1. eine Zeit des leuchtenden Sternes
Entdecke auch du den Stern,
der am Himmel deiner Sehnsucht
aufleuchtet.
3. Als das der König Herodes hörte
geriet er in Erregung
und ganz Jerusalem mit ihm,
28. Dezember – Unschuldige Kinder
2. eine Zeit der (Ent-) Scheidung
Wenn du die Bedeutung deines Sternes der Verheißung erkennst, dann mache es wie die Sterndeuter und brich auf Neues zu entdecken, denn dies ist die Sternstunde deines Lebens.
4. und er ließ zusammenkommen
alle Hohepriester
und Schriftgelehrten des Volkes
und erfragte von ihnen:
wo der Messias geboren werde.
3. Zeiten der Trockenheit
Lass auch du dich
durch Schwierigkeiten auf dem Weg
nicht davon abhalten, den Ort der Verheißung weiter zu suchen.
5. Sie sagten ihm:
„In Betlehem in Judäa:
so nämlich ist geschrieben durch den Propheten:
4. Zeiten im Meer der Zeit
Auch du darfst im Meer der Zeit nicht untergehen.
Doch auch für deine Zeit gilt:
„Das Gestern, Heute und Morgen
sind in Gott geborgen.“
6. ‚Und du Betlehem, (im) Land Juda,
keineswegs bist du die geringste
unter den Fürstenschaften Judas!
aus dir nämlich wird hervorgehen ein Fürst,
der weiden wird mein Volk Israel.'“
31. Dezember – Silvester
5. Zeiten der fruchtbaren Erwartung
Drei Kraftzentren
geben auch deinem Leben Dynamik:
– die Kräfte des Leibes, des Geistes und des Herzens
– voller Erwartung dem Ziel entgegenzugehen.
7. Darauf rief Herodes heimlich die Magier zu sich
erkundete genau von ihnen
die Zeit der Erscheinung des Sternes,
1. Januar – Maria Gottesmutter – Neujahr
6. Zeiten des Herrschers dieser Welt
Ent-täuschungen bleiben auch dir nicht erspart.
Doch wenn die Täuschung erkannt ist, kann es erneut weitergehen.
8. und schickte sie nach Betlehem sagend:
„Geht hin und forscht genau
nach dem Kind.
Sobald ihr es gefunden habt, berichtet mir,
damit auch ich hingehe
und ihm Verehrung erweise.“
2. Januar
7. Zeiten der Sabbatruhe
Auch dein Leben braucht „Sabbatzeiten“ –
Zeiten der Neuorientierung nach dem Stern, der über deinem Leben leuchtet.
9. Sie aber hörten auf den König
und brachen auf
und siehe
der Stern, den sie erschaut in dem Aufgang,
voraus zog er ihnen,
bis er hinkam und stillstand
an dem Ort, wo das Kind war.
3. Januar – Heiligster Name Jesu
8. den Tag der neuen Sonne, den Tag des Herrn
„Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubellieder
und kommet, o kommet nach Betlehem.
Christus der Heiland stieg zu uns hernieder.
Kommt, lasset uns anbeten… den König den Herrn.“
10. Sehend aber den Stern,
erfreuten sie sich großer Freude sehr.
9. Zeiten nächtlicher Träume
Traumbotschaften empfangen…
Traumbotschaften deuten…
den Traumbotschaften folgen.
11. Und sie gingen in das Haus
erschauten das Kind
bei Maria, seiner Mutter,
und sie warfen sich nieder –
ihm Verehrung erweisend –
und öffneten ihre Schätze.
Sie brachten ihm zum Geschenk
Gold und Weihrauch und Myrrhe.
10. Zeiten auf dem neuen Weg
„Seid gewiss:
Ich bin bei euch alle Tage
bis zur Vollendung der Welt.“
(Mt 28,20)
12. Und gewiesen im Traum
nicht zurückzukehren zu Herodes,
entwichen sie auf einem anderen Weg
in ihr Land.
6. Januar – Epiphanie
= Erscheinung des Herrn („Hl. Drei Könige“)

„Der Königsweg“ – (c) G. M. Ehlert
Siehe auch eine Power-Point-Präsentation:
–> Der Königsweg – Bild u. Gedanken zu Mt 2,1-12
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