Das Stundengebet der Kirche
„Wie schön ist es, dem Herrn zu danken,
deinem Namen, du Höchster, zu singen,
am Morgen deine Huld zu verkünden
und in den Nächten deine Treue“ (Psalm 92,2-3)
Die Psalmen der Bibel lehren, den Tageslauf mit dem Lob Gottes zu beginnen und zu beenden. So halten es Juden und Christen.
Der Psalmbeter in Psalm 119,164 bekennt:
„Siebenmal am Tag singe ich dein Lob
wegen deiner gerechten Entscheide.“
In der christlichen Kirche haben sich dafür schon früh eigene Gottesdienstformen entwickelt besonders für das Morgenlob (Laudes) und das Abendgebet (Vesper).
Das Stundengebet wurde – besonders in klösterlicher Tradition – um weitere Gebetsstunden ergänzt:
- die Matutin/ Lesehore – das nächtliche Gebet mit verschiedenen Lesungen;
- die Laudes – das Morgenlob,
- die Terz – das Gebet zur 3. Stunde des Tages (um 9 Uhr),
- die Sext – das Mittagsgebet zur 6. Stunde (um 12 Uhr),
- die Non – das Gebet am Nachmittag zur 9. Stunde (um 15 Uhr),
- die Vesper – das Gebet zu Beginn des Abends und
- die Komplet – das Gebet zur Nacht
gehören zu den Gebetszeiten, die den Tageslauf strukturieren.
Die Lesehore – Gebetsstunde mit Lesungen:
Die Vigilien = “Nachtwachen” bzw. die Matutin = „frühmorgens“ – sind ganz auf den kommenden Herrn und den kommenden Tag ausgerichtet.
Vom Umfang her bilden sie die größte Gebetszeit und sind an Feiertagen sehr festlich gestaltet. Im Beten und Singen der Psalmen und Hymnen, im Hören und Antworten auf Gottes Wort wachen und warten wir mit der Kirche dem Herrn entgegen.
(V) Herr, öffne meine Lippen,
(A) damit mein Mund dein Lob verkünde.
(V) Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
(A) wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
Invitatorium (Gebetseinladung):
(Das tägliche Stundengebet wird eröffnet durch diese Gebetseinladung.
Das Invitatorium hat darum seinen Platz entweder zu Anfang der Gebetsstunde der Lesungen (Lesehore) oder zu Beginn des Morgenlobes (Laudes)
Ant.: Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn,
lasst uns jauchzen dem Fels unseres Heiles! Halleluja.
Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn *
und zujauchzen dem Fels uns’res Heiles!
Lasst uns mit Lob seinem Angesicht nahen, *
vor ihm jauchzen mit Liedern!
Ant.:
Denn der Herr ist ein großer Gott, *
ein großer König über allen Göttern.
In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, *
sein sind die Gipfel der Berge.
Sein ist das Meer, das er gemacht hat, *
das trockene Land, das seine Hände gebildet.
Ant.:
Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, *
lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!
Denn er ist unser Gott,/
wir sind das Volk seiner Weide, *
die Herde, von seiner Hand geführt.
Ant.:
Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören!/
„Verhärtet euer Herz nicht wie in Meriba, *
wie in der Wüste am Tag von Massa!
Dort haben eure Väter mich versucht, *
sie haben mich auf die Probe gestellt und hatten doch mein Tun gesehen.
Ant.:
Vierzig Jahre war mir dies Geschlecht zuwider,/
und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht, *
denn meine Wege kennen sie nicht.
Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: *
Sie sollen nicht kommen in das Land meiner Ruhe.“
Ant.:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant.: Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn,
lasst uns jauchzen dem Fels unseres Heiles! Halleluja.
Ewiger Gott, aus dem Nichts
hast du das Weltall geschaffen;
lag doch kein Urstoff bereit,
neben dir, ewig wie du.
Ebenso wird einst dein Wille
die Welt von Grund auf verwandeln;
doch du bleibst immer dir gleich,
so wie von jeher du warst.
Klein ist die Spanne der Zeit,
durch die uns’re Jahrhunderte gleiten,
kurz bemessen die Frist,
heilig zu werden wie du.
König der Welten, lass uns
in Treue dir dienen auf Erden
und zum heiligen Kampf
schenke uns göttliche Kraft.
(Es folgt die Psalmodie. Sie besteht aus drei Psalmen oder Psalmabschnitten
mit ihren jeweiligen Antiphonen. – Die folgenden Psalmen sind eine Möglichkeit)
Ant.: Herr, ich will dich rühmen mein Leben lang,
in deinem Namen die Hände erheben.
Gott, du mein Gott, dich suche ich,*
meine Seele dürstet nach dir.
Nach dir schmachtet mein Leib*
wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.
Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum,*
um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
Denn deine Huld ist besser als das Leben;*
darum preisen dich meine Lippen.
Ich will dich rühmen mein Leben lang,*
in deinem Namen die Hände erheben.
Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele,*
mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.
Ich denke an dich auf nächtlichem Lager*
und sinne über dich nach, wenn ich wache.
Ja, du wurdest meine Hilfe;*
jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.
Meine Seele hängt an dir,*
deine rechte Hand hält mich fest.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn*
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen.
Ant.: Herr, ich will dich rühmen mein Leben lang,
in deinem Namen die Hände erheben.
Canticum (vgl. Daniel 3,57-88)
Ant.: Preist den dreifaltigen Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Preist den Herrn, all ihr Werke des Herrn; * lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Ihr Himmel droben: * preiset den Herrn!
Ihr Engel des Herrn: * preiset den Herrn!
All ihr Wasser über dem Himmel: * preiset den Herrn!
All ihr Mächte des Herrn: * preiset den Herrn!
Sonne und Mond: * preiset den Herrn!
Ihr Sterne am Himmel: * preiset den Herrn!
Aller Regen und Tau: * preiset den Herrn!
Ihr Winde alle: * preiset den Herrn!
Feuer und Glut: * preiset den Herrn!
Frost und Hitze: * preiset den Herrn!
Tau und Schnee: * preiset den Herrn!
Eis und Kälte: * preiset den Herrn!
Ihr Nächte und Tage: * preiset den Herrn!
Licht und Dunkel: * preiset den Herrn!
Rauhreif und Schnee: * preiset den Herrn!
Ihr Blitze und Wolken: * preiset den Herrn!
Die Erde preise den Herrn: * sie lobe und rühme ihn in Ewigkeit!
Ihr Berge und Hügel: * preiset den Herrn!
All ihr Gewächse auf Erden: * preiset den Herrn!
Ihr Meere und Flüsse: * preiset den Herrn!
Ihr sprudelnden Quellen: * preiset den Herrn!
Ihr Tiere des Meeres…: * preiset den Herrn!
Ihr Vögel am Himmel: * preiset den Herrn!
All ihr Tiere, wilde und zahme: * preiset den Herrn!
und auch ihr Menschen: * preiset den Herrn!
Preist den Herrn, ihr Israeliten: * lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Ihr seine Priester: * preiset den Herrn!
Ihr seine Knechte: * preiset den Herrn!
Ihr Geister und Seelen der Gerechten: * preiset den Herrn!
Ihr Demütigen und Frommen: * preiset den Herrn!
Preist den Herrn, Hananja, Asarja und Mischael: * lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Lasst uns preisen den Vater und den Sohn mit dem Heiligen Geist, *
ihn loben und rühmen in Ewigkeit!
Ant.: Preist den dreifaltigen Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Ref.: Alles, was atmet, lobe den Herrn
Lobet Gott in seinem Heiligtum, *
lobt ihn in seiner mächtigen Feste!
Lobt ihn für seine großen Taten, *
lobt ihn in seiner gewaltigen Größe!
Lobt ihn mit dem Schall der Hörner, *
lobt ihn mit Harfe und Zither!
Lobt ihn mit Pauken und Tanz, *
lobt ihn mit Flöten und Saitenspiel!
Lobt ihn mit hellen Zimbeln, *
lobt ihn mit klingenden Zimbeln!
Alles, was atmet, *
lobe den Herrn! –
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ref.: Alles, was atmet, lobe den Herrn.
(V) Das Wort Christi wohne bei euch mit seinem ganzen Reichtum.
(A) Belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit.
Lesung
(Die Lesehore hat zwei Lesungen.
Die erste ist eine Lesung aus der Heiligen Schrift – es empfiehlt sich eine fortlaufende Schriftlesung – mit dem zugehörigen Antwortgesang.
Die zweite Lesung ist eine Väterlesung, eine Lesung über den Tagesheiligen oder von geistlichen Schriftstellern)
(V) Christus, du Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich unser.
(A) Christus, du Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich unser.
(V) Du sitzest zur Rechten des Vaters
(A) Erbarme dich unser.
(V) Singt das Lob des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
(A) Christus, du Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich unser.
(V) Singet Lob und Preis..
(A) Dank sei Gott dem Herrn.
Die Laudes – das kirchliche Morgengebet:
Das Morgenlob in der Frühe des neu geschenkten Tages ist ganz von Lobpreis und Dank bestimmt.
Jeden Morgen findet es seinen Höhepunkt im Lobgesang des Zacharias, dem “Benedictus”, mit dem die Kirche Christus als das aufstrahlende Licht aus der Höhe begrüßt.
(V) Herr, öffne meine Lippen,
(A) damit mein Mund dein Lob verkünde.
(V) Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
(A) wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
Der Morgen rötet sich und glüht,
der ganze Himmel tönt von Lob,
in Jubel jauchzt die Erde auf,
und klagend stöhnt die Unterwelt.
Der starke, königliche Held
zerbrach des Todes schweren Bann.
Sein Fuß zertrat der Hölle Macht:
Aus harter Fron sind wir befreit.
Er, den der Stein verschlossen hielt
und den man noch im Grab bewacht,
er steigt als Sieger aus dem Grab,
fährt auf in strahlendem Triumph.
Schon werden alle Klagen stumm,
in Freude wandelt sich der Schmerz,
denn auferstanden ist der Herr;
ein lichter Engel tut es kund.
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,
der aus dem Grabe auferstand,
dem Vater und dem Geist zugleich
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.
Ant.: Herr, ich will dich rühmen mein Leben lang,
in deinem Namen die Hände erheben.
Gott, du mein Gott, dich suche ich,*
meine Seele dürstet nach dir.
Nach dir schmachtet mein Leib*
wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.
Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum,*
um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
Denn deine Huld ist besser als das Leben;*
darum preisen dich meine Lippen.
Ich will dich rühmen mein Leben lang,*
in deinem Namen die Hände erheben.
Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele,*
mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.
Ich denke an dich auf nächtlichem Lager*
und sinne über dich nach, wenn ich wache.
Ja, du wurdest meine Hilfe;*
jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.
Meine Seele hängt an dir,*
deine rechte Hand hält mich fest.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn*
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen.
Ant.: Herr, ich will dich rühmen mein Leben lang,
in deinem Namen die Hände erheben.
Canticum (vgl. Daniel 3,57-88)
Ant.: Preist den dreifaltigen Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Preist den Herrn, all ihr Werke des Herrn; * lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Ihr Himmel droben: * preiset den Herrn!
Ihr Engel des Herrn: * preiset den Herrn!
All ihr Wasser über dem Himmel: * preiset den Herrn!
All ihr Mächte des Herrn: * preiset den Herrn!
Sonne und Mond: * preiset den Herrn!
Ihr Sterne am Himmel: * preiset den Herrn!
Aller Regen und Tau: * preiset den Herrn!
Ihr Winde alle: * preiset den Herrn!
Feuer und Glut: * preiset den Herrn!
Frost und Hitze: * preiset den Herrn!
Tau und Schnee: * preiset den Herrn!
Eis und Kälte: * preiset den Herrn!
Ihr Nächte und Tage: * preiset den Herrn!
Licht und Dunkel: * preiset den Herrn!
Raureif und Schnee: * preiset den Herrn!
Ihr Blitze und Wolken: * preiset den Herrn!
Die Erde preise den Herrn: * sie lobe und rühme ihn in Ewigkeit!
Ihr Berge und Hügel: * preiset den Herrn!
All ihr Gewächse auf Erden: * preiset den Herrn!
Ihr Meere und Flüsse: * preiset den Herrn!
Ihr sprudelnden Quellen: * preiset den Herrn!
Ihr Tiere des Meeres…: * preiset den Herrn!
Ihr Vögel am Himmel: * preiset den Herrn!
All ihr Tiere, wilde und zahme: * preiset den Herrn!
und auch ihr Menschen: * preiset den Herrn!
Preist den Herrn, ihr Israeliten: * lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Ihr seine Priester: * preiset den Herrn!
Ihr seine Knechte: * preiset den Herrn!
Ihr Geister und Seelen der Gerechten: * preiset den Herrn!
Ihr Demütigen und Frommen: * preiset den Herrn!
Preist den Herrn, Hananja, Asarja und Mischael: * lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Lasst uns preisen den Vater und den Sohn mit dem Heiligen Geist, *
ihn loben und rühmen in Ewigkeit!
Ant.: Preist den dreifaltigen Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Ref.: Alles, was atmet, lobe den Herrn
Lobet Gott in seinem Heiligtum, *
lobt ihn in seiner mächtigen Feste!
Lobt ihn für seine großen Taten, *
lobt ihn in seiner gewaltigen Größe!
Lobt ihn mit dem Schall der Hörner, *
lobt ihn mit Harfe und Zither!
Lobt ihn mit Pauken und Tanz, *
lobt ihn mit Flöten und Saitenspiel!
Lobt ihn mit hellen Zimbeln, *
lobt ihn mit klingenden Zimbeln!
Alles, was atmet, *
lobe den Herrn! –
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ref.: Alles, was atmet, lobe den Herrn
(z.B. aus dem Römerbrief 13,11b-13a):
„Die Stunde ist gekommen, sich vom Schlaf zu erheben. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.
Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts!
Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tage.“
(V) Christus, du Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich unser.
(A) Christus, du Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich unser.
(V) Du sitzest zur Rechten des Vaters
(A) Erbarme dich unser.
(V) Singt das Lob des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
(A) Christus, du Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich unser.
Benedictus – Der Lobgesang des Zacharias
Refr.: Dem Herrn will ich singen; – machtvoll hat er sich kundgetan.
1. Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! *
Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen;
2. er hat uns einen starken Retter erweckt *
im Hause seines Knechtes David.
3. So hat er verheißen von alters her *
durch den Mund seiner heiligen Propheten.
4. Er hat uns errettet vor unseren Feinden *
und aus der Hand aller, die uns hassen;
5. er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet/
und an seinen heiligen Bund gedacht,*
an den Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hat;
6. er hat uns geschenkt, dass wir aus Feindeshand befreit,/
ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *
vor seinem Angesicht all unsere Tage. –
7. Und du, Kind wirst Prophet des Höchsten heißen,/
denn du wirst dem Herrn vorangehen *
und ihm den Weg bereiten.
8. Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken *
in der Vergebung der Sünden.
9. Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
10. um allen zu leichten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes,*
und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens. –
11. Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
12. wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Refr.: Dem Herrn will ich singen; – machtvoll hat er sich kundgetan.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
(Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.)
(V) Es segne uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
(A) Amen.
(V) Gehet hin in Frieden.
(A) Dank sei Gott dem Herrn.
Die Terz – Gebet am Vormittag
Die erste der sogenannten “Kleinen Horen” – die Gebetszeit der “dritten Stunde” – erinnert an die Herabkunft des Hl. Geistes auf die Apostel in feurigen Zungen.
Wir bitten den Geist Gottes um das Feuer seiner Liebe.
(V) O Gott, komm mir zu Hilfe,
(A) Herr, eile mir zu helfen.
(V) Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
(A) wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
1. Komm, Heil’ger Geist, vom ew’gen Thron,
eins mit dem Vater und dem Sohn;
durchwirke uns’re Seele ganz
mit deiner Gottheit Kraft und Glanz.
Erfüll‘ mit heil’ger Leidenschaft
Geist, Zunge, Sinn und Lebenskraft;
mach stark in uns der Liebe Macht,
dass sie der Menschen Herz entfacht.
Lass gläubig uns den Vater seh’n,
sein Ebenbild, den Sohn, verstehn
und dir vertrau’n, der uns durchdringt
und uns das Leben Gottes bringt. Amen.
Ant: Ich rief zum Herrn in meiner Not, und er hat mich erhört..
Ich rief zum Herrn in meiner Not, *
und er hat mich erhört.
Herr, rette mein Leben vor Lügnern, *
rette es vor falschen Zungen!
Was soll er dir tun, was alles dir antun, *
du falsche Zunge?
Scharfe Pfeile von Kriegerhand *
und glühende Ginsterkohlen dazu!
Weh mir, dass ich als Fremder in Meschech bin *
und bei den Zelten von Kedar wohnen muss!
Ich muss schon allzu lange wohnen *
bei Leuten, die den Frieden hassen.
Ich verhalte mich friedlich; *
doch ich brauche nur zu reden, dann suchen sie Hader und Streit.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn, *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant: Ich rief zum Herrn in meiner Not, und er hat mich erhört..
Ant: Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst,
von nun an bis in Ewigkeit.
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: *
Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom Herrn, *
der Himmel und Erde gemacht hat.
Er lässt deinen Fuß nicht wanken; *
er, der dich behütet, schläft nicht.
Nein, der Hüter Israels *
schläft und schlummert nicht.
Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten: *
er steht dir zur Seite.
Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden *
noch der Mond in der Nacht.
Der Herr behüte dich vor allem Bösen, *
er behüte dein Leben.
Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, *
von nun an bis in Ewigkeit.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn, *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant: Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst,
von nun an bis in Ewigkeit.
Ant.: Ich freute mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern..
Ich freute mich, als man mir sagte: *
„Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.“
Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:/
Jerusalem, du starke Stadt, *
dicht gebaut und fest gefügt.
Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn,/
wie es Israel geboten ist, *
den Namen des Herrn zu preisen.
Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht, *
die Throne des Hauses David.
Erbittet für Jerusalem Frieden! *
Wer dich liebt, sei in dir geborgen!
Friede wohne in deinen Mauern, *
in deinen Häusern Geborgenheit!
Wegen meiner Brüder und Freunde *
will ich sagen: In dir sei Friede!
Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes, *
will ich dir Glück erflehen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant.: Ich freute mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.
(z.B. Lesung aus dem 1. Petrusbrief 2,9-10)
„Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das Gottes besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Einst wart ihr nicht sein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk; einst gab es für euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr Erbarmen gefunden.“
(V) Ein lauteres Herz gefällt dir, o Herr.
(A) In der Stille lehrst du mich Weisheit.
Allmächtiger, ewiger Gott.
Um die dritte Stunde hast du deinen Heiligen Geist über die Apostel ausgegossen.
Sende den Geist der Liebe auch in unser Herz,
damit wir in Treue für dich Zeugnis geben vor den Menschen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
(V) Singet Lob und Preis.
(A) Dank sei Gott dem Herrn.
Die Sext – Gebet in der Mitte des Tages
Der klösterliche Tag wird am Mittag vom Gotteslob unterbrochen.
In der kleinen Gebetszeit der Sext soll das Herz, das von der Arbeit und vom gemeinsamen Leben bewegt wurde, wieder zur Ruhe kommen.
(V) O Gott, komm mir zu Hilfe,
(A) Herr, eile mir zu helfen.
(V) Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
(A) wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
1. O Gott, du lenkst mit starker Hand
den wechselvollen Lauf der Welt,
machst, dass den Morgen mildes Licht,
den Mittag voller Glanz erhellt.
2. Lösch aus die Glut der Leidenschaft
und tilge allen Hass und Streit;
erhalte Geist und Leib gesund,
schenk Frieden uns und Einigkeit.
3. Du Gott des Lichts, auf dessen Reich
der helle Schein der Sonne weist,
dich loben wir aus Herzensgrund,
Gott Vater, Sohn und Heil’ger Geist. Amen.
Ant: Der du hoch im Himmel thronst, Herr, sei uns gnädig.
Ich erhebe meine Augen zu dir, *
der du hoch im Himmel thronst.
Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, *
wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin,
so achauen uns’re Augen auf den Herrn, unsern Gott, *
bis er uns gnädig ist.
Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig, *
denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter,
übersatt ist uns’re Seele von ihrem Spott, *
von der Verachtung der Stolzen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn, *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant: Der du hoch im Himmel thronst, Herr, sei uns gnädig.
Ant: Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt * –
so soll Israel sagen -,
hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, *
als sich gegen uns Menschen erhoben,
dann hätten sie uns lebendig verschlungen, *
als gegen uns ihr Zorn entbrannt war.
Dann hätten die Wasser uns weggespült, *
hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.
Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen, *
die wilden und wogenden Wasser.
Gelobt sei der Herr, *
der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ.
Unsere Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen, *
das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, *
der Himmel und Erde gemacht hat.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn, *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant: Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Ant.: Wie Berge Jerusalem rings umgeben, so ist der Herr um sein Volk, von nun an auf ewig.
Wer auf den Herrn vertraut, steht fest wie der Zionsberg, *
der niemals wankt, der ewig bleibt.
Wie Berge Jerusalem rings umgeben, *
so ist der Herr um sein Volk, von nun an auf ewig.
Das Zepter des Frevlers soll nicht auf dem Erbland der Gerechten lasten, *
damit die Hand der Gerechten nicht nach Unrecht greift.
Herr, tu Gutes den Guten, *
den Menschen mit redlichem Herzen!
Doch wer auf krumme Wege abbiegt,/
den jage, Herr, samt den Frevlern davon! *
Frieden über Israel!
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant.: Wie Berge Jerusalem rings umgeben, so ist der Herr um sein Volk, von nun an auf ewig.
(z.B. Lesung aus dem 1. Petrusbrief 2,9-10)
„Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das Gottes besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Einst wart ihr nicht sein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk; einst gab es für euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr Erbarmen gefunden.“
(V) Ein lauteres Herz gefällt dir, o Herr.
(A) In der Stille lehrst du mich Weisheit.
Gütiger Gott, als Petrus um die sechste Stunde betete, hast du ihn belehrt, dass das Heil allen Völkern zuteil werden soll.
Bewirke durch deine Gnade, dass unser Tagewerk dir gefällt und dem Heilsplan deiner Liebe dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
(V) Singet Lob und Preis.
(A) Dank sei Gott dem Herrn.
Die Non – Gebet am Nachmittag (zur Todesstunde Jesu)
Die zeitliche Nähe zum Kreuzestod Jesu Christi prägt die kurze Gebetszeit der “Neunten Stunde”.
Im Sinken des Tageslichtes erbitten wir die Klarheit des Glaubens für den Abend des Tages und den Abend des Lebens.
(V) O Gott, komm mir zu Hilfe,
(A) Herr, eile mir zu helfen.
(V) Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
(A) wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
1. Du starker Gott, der diese Welt
im Innersten zusammenhält,
du Angelpunkt, der unbewegt
den Wandel aller Zeiten trägt.
2. Geht unser Erdentag zu End‘,
schenk Leben, das kein Ende kennt:
führ uns, dank Jesu Todesleid,
ins Licht der ew’gen Herrlichkeit.
3. Vollenden wir den Lebenslauf,
nimm uns in deine Liebe auf,
dass unser Herz dich ewig preist,
Gott Vater, Sohn und Heil’ger Geist. Amen.
Ant: Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich.
Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, *
da waren wir alle wie Träumende.
Da war unser Mund voll lachen *
und unsere Zunge voll Jubel.
Da sagte man unter den andern Völkern: *
„Der Herr hat an ihnen Großes getan.“
Ja, Großes hat der Herr an uns getan. *
Da waren wir fröhlich. –
Wende doch, Herr, unser Geschick, *
wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland.
Die mit Tränen säen, *
werden mit Jubel ernten.
Sie gehen hin unter Tränen *
und tragen den Samen zur Aussaat.
Sie kommen wieder mit Jubel *
und bringen ihre Garben ein.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn, *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant: Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich..
Ant: Herr, erbaue uns das Haus und bewache die Stadt.
Wenn nicht der Herr das Haus baut, *
müht sich jeder umsonst, der daran baut.
Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, *
wacht der Wächter umsonst.
Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht *
und euch spät erst niedersetzt,
um das Brot der Mühsal zu essen; *
denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf.
Kinder sind eine Gabe des Herrn, *
die Frucht des Leibes ist sein Geschenk.
Wie Pfeile in der Hand des Kriegers, *
so sind Söhne aus den Jahren der Jugend.
Wohl dem Mann, der mit ihnen den Köcher gefüllt hat! *
Beim Rechtsstreit mit ihren Feinden scheitern sie nicht.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn, *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant: Herr, erbaue uns das Haus und bewache die Stadt..
Ant.: Wohl dem Menschen, der den Herrn fürchtet und ehrt
und der auf seinen Wegen geht.
Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt *
und der auf seinen Wegen geht!
Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; *
wohl dir, es wird dir gut ergehn.
Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau *
drinnen in deinem Haus.
Wie junge Ölbäume sind deine Kinder *
rings um deinen Tisch.
So wird der Mann gesegnet, *
der den Herrn fürchtet und ehrt.
Es segne dich der Herr vom Zion her. *
Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen
und die Kinder deiner Kinder sehen. *
Frieden über Israel!
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant.: Wohl dem Menschen, der den Herrn fürchtet und ehrt
und der auf seinen Wegen geht..
(z.B. Lesung aus dem Galaterbrief 6,9-10)
„Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun;
denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist.
Deshalb wollen wir, solange wir noch Zeit haben, allen Menschen Gutes tun, besonders aber denen, die mit uns im Glauben verbunden sind.“
(V) Herr, dein Wort bleibt auf ewig.
(A) Deine Treue währt von Geschlecht zu Geschlecht.
Gott, unser Herr, zur neunten Stunde, als Petrus und Johannes zum Tempel hinaufgingen, um zu beten, bitten auch wir dich im Namen Jesu: Schenke allen, die diesen Namen anrufen, dein Heil.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
(V) Singet Lob und Preis.
(A) Dank sei Gott dem Herrn.
Die Vesper – das kirchliche Abendgebet:
Am Schluss des Tages findet die Gemeinschaft sich ein zum abendlichen Dank an Gott.
Wie in den Laudes preisen wir Christus als das wahre und lebensspendende Licht. Lob und Dank gipfeln im feierlichen “Magnifikat”, dem Lied der Gottesmutter. In den Fürbitten bringen wir anschließend die Anliegen der Menschen vor Gott.
(V) O Gott, komm mir zu Hilfe,
(A) Herr, eile mir zu helfen!
(V) Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
(A) wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
Dreifaltigkeit, dreiein’ger Gott,
du Licht voll Glut und Seligkeit:
nun da der Sonnenball versinkt,
geh du in unserem Herzen auf.
Dich preist am Morgen unser Lied,
dich rufen wir am Abend an,
zu dir erhebt sich unser Herz
an jedem Tag, den du uns schenkst.
Du ew’ger Vater, du Gott Sohn,
du, beider Odem, Heil’ger Geist:
erhöre gütig unser Flehn,
allmächtige Dreifaltigkeit. Amen.
1. Psalm (Psalm 110 Verse 1-5.7)
Ant: Jesus Christus, du bist Priester auf ewig,
Herr und König zur Rechten Gottes des Vaters.
1. So spricht der Herr zu meinem Herrn:/
Setze dich mir zur Rechten, *
und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.
2. Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: *
„Herrsche inmitten deiner Feinde.“
3. Dein ist die Herrschaft am Tag deiner Macht, *
wenn du erscheinst in heiligem Schmuck;
4. ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern: *
wie den Tau in der Frühe. –
5. Der Herr hat geschworen, und nie wird’s ihn reuen: *
Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks. –
6. Der Herr steht dir zur Seite; *
er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes.
7. Er trinkt aus dem Bach am Weg; *
so kann er von neuem das Haupt erheben. –
8. Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
9. wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant: Jesus Christus, du bist Priester auf ewig,
Herr und König zur Rechten Gottes des Vaters.
Ant: Der Herr hat uns befreit; auf ewig besteht sein Bund.
1. Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen *
im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde. –
2. Groß sind die Werke des Herrn, *
kostbar allen, die sich an ihnen freuen.
3. Er waltet in Hoheit und Pracht, *
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer. –
4. Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet, *
der Herr ist gnädig und barmherzig.
5. Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, *
an seinen Bund denkt er auf ewig.
6. Er hat seinem Volk seine machtvollen Taten kundgetan,*
um ihm das Erbe der Völker zu geben.
7. Die Werke seiner Hände sind gerecht und beständig, *
alle seine Gebote sind verlässlich.
8. Sie stehen fest für immer und ewig, *
geschaffen in Treue und Redlichkeit.
9. Er gewährte seinem Volk Erlösung/
und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten. *
Furchtgebietend ist sein Name und heilig. –
10. Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit;/
alle, die danach leben, sind klug. *
Sein Ruhm hat Bestand für immer. –
11. Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
12 wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant: Der Herr hat uns befreit; auf ewig besteht sein Bund.
Neutestamentliches Canticum (Phil 2,6-11)
Kehrvers: V/A: Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes des Vaters.
1. Er war wie Gott, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein,
sondern entäußerte sich, wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.
2. Sein Leben war das eines Menschen.
Er erniedrigte sich, war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
3. Darum hat ihn Gott über alle erhöht
und ihm den Namen verliehen, der jeden Namen übertrifft,
4. damit vor dem Namen Jesu
alle Mächte im Himmel, auf der Erde und unter der Erde
ihre Knie beugen und jede Zunge bekennt:
Kehrvers: Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes des Vaters.
(z.B. Lesung aus dem 1. Petrusbrief 2,9-10)
„Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das Gottes besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Einst wart ihr nicht sein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk; einst gab es für euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr Erbarmen gefunden.“
(V) Dein Wort ist Licht und Wahrheit; es leuchtet mir auf all meinen Wegen.
(A) Dein Wort ist Licht und Wahrheit; es leuchtet mir auf all meinen Wegen.
(V) Leben und Freude gibt es meinem Herzen.
(A) Es leuchtet mir auf all meinen Wegen.
(V) Singt das Lob des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
(A) Dein Wort ist Licht und Wahrheit; es leuchtet mir auf all meinen Wegen.
Magnificat – Der Lobgesang Mariens
Refr.: Danket dem Herrn, er hat uns erhöht;
Großes hat er an uns getan.
1. Meine Seele preist die Größe des Herrn, *
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
2. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. *
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!
3. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, *
und sein Name ist heilig.
4. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *
über alle, die ihn fürchten.
5. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: *
er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
6. er stürzt die Mächtigen vom Thron *
und erhöht die Niedrigen.
7. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *
und lässt die Reichen leer ausgeh’n.
8. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *
und denkt an sein Erbarmen,
9. das er unsern Vätern verheißen hat, *
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. –
10. Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
11. wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Refr.: Danket dem Herrn, er hat uns erhöht;
Großes hat er an uns getan.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
(Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.)
(V) Es segne uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
(A) Amen.
(V) Gehet hin in Frieden.
(A) Dank sei Gott dem Herrn.
Die Komplet – das kirchliche Nachtgebet:
Wie ihr Name besagt, vollendet die Komplet das Werk des Tages und übergibt alles, was gelingen durfte, und das, was brüchig und ungut war, dem barmherzigen Gott. Mit dem “Nunc dimittis” des greisen Simon wird die Gemeinschaft in die Stille der Nacht entlassen.
Sie stellt sich unter den mütterlichen Schutz Mariens in der Marianischen Schlussantiphon.
(V) O Gott, komm mir zu Hilfe,
(A) damit mein Mund dein Lob verkünde.
(V) Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
(A) wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. (Halleluja!)
(Man kann das kirchliche Nachtgebet mit einem Rückblick auf den vergangenen Tag beginnen.
Dank für das Gute, Bitte um Verzeihung für das, was wir einander an Gutem schuldig geblieben sind, können hier zum Ausdruck kommen)
Bevor des Tages Licht vergeht,
o Herr der Welt, hör dies Gebet:
Behüte uns in dieser Nacht
durch deine große Güt‘ und Macht.
Hüllt Schlaf die müden Glieder ein,
lass uns in dir geborgen sein
und mach am Morgen uns bereit
zum Lobe deiner Herrlichkeit.
Dank dir, o Vater reich an Macht,
der über uns voll Güte wacht
und mit dem Sohn und Heil’gen Geist
des Lebens Fülle uns verheißt. Amen.
Ant: Der Herr ist nahe allen, die ihn rufen.
1. Wer im Schutz des Höchsten wohnt *
und ruht im Schatten des Allmächtigen,
2. der sagt zum Herrn: „Du bist für mich Zuflucht und Burg, *
mein Gott, dem ich vertraue.“ –
3. Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers *
und aus allem Verderben.
4. Er beschirmt dich mit seinen Flügeln,/
unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, *
Schild und Schutz ist dir seine Treue.
5. Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, *
noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,
6. nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, *
vor der Seuche, die wütet am Mittag.
7. Fallen auch tausend zu deiner Seite,/
dir zur Rechten zehnmal tausend, *
so wird es doch dich nicht treffen.
8. Ja, du wirst es sehen mit eigenen Augen, *
wirst zuschauen, wie den Frevlern vergolten wird.
9. Denn der Herr ist deine Zuflucht; *
du hast dir den Höchsten als Schutz erwählt. –
10. Dir begegnet kein Unheil, *
kein Unglück naht deinem Zelt.
11. Denn er befiehlt seinen Engeln, *
dich zu behüten auf all deinen Wegen.
12. Sie tragen dich auf ihren Händen, *
damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt;
13. du schreitest über Löwen und Nattern, *
trittst auf Löwen und Drachen. –
14. „Weil er an mir hängt, will ich ihn retten;*
ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.
15. Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören./
Ich bin bei ihm in der Not, *
befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.
16. Ich sättige ihn mit langem Leben *
und lasse ihn schauen mein Heil.“ –
17. Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
18. wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ant: Der Herr ist nahe allen, die ihn rufen.
(aus dem 1. Thessalonicherbrief 5,9-10):
Gott hat uns nicht für das Gericht seines Zornes bestimmt, sondern dafür, dass wir durch unsern Herrn Jesus Christus das Heil erlangen. Er ist für uns gestorben, damit wir vereint mit ihm leben, ob wir wachen oder schlafen.
(V) In deine Hände, Herr, lege ich voll Vertrauen meinen Geist.
(A) In deine Hände, Herr, lege ich voll Vertrauen meinen Geist.
(V) Du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.
(A) In deine Hände, Herr, lege ich voll Vertrauen meinen Geist.
(V) Singt das Lob des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
(A) In deine Hände, Herr, lege ich voll Vertrauen meinen Geist.
Nunc dimmitis – Der Lobgesang des Simeon
Refr.: Sei unser Heil, o Herr, derweil wir wachen,
behüte uns, da wir schlafen,
auf dass wir wachen mit Christus
und ruhen in Frieden. (Halleluja!)
1. Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, *
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
2. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, *
das du vor allen Völkern bereitet hast,
3. ein Licht, das die Heiden erleuchtet, *
und Herrlichkeit für dein Volk Israel. –
4. Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
5. wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Refr.: Sei unser Heil, o Herr, derweil wir wachen,
behüte uns, da wir schlafen,
auf dass wir wachen mit Christus
und ruhen in Frieden. (Halleluja!)
Lasset uns beten. –
Wir bitten dich, gütiger Vater, schenke uns in dieser Nacht das Licht deiner Gegenwart;
lass uns, deine Diener und Dienerinnen, in Frieden schlafen
und wecke uns Morgen in deinem Namen,
damit wir gesund und froh einen neuen, von deinem Licht erfüllten Tag beginnen:
Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
(V) Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende gewähre uns der allmächtige Herr.
(A) Amen.
Marianische Antiphon (Ein Marienlied)
Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit,
unser Leben, uns’re Wonne und uns’re Hoffnung, sei gegrüßt!
Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas,
zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen.
Wohlan denn, uns’re Fürsprecherin,
wende deine barmherzigen Augen uns zu,
und nach diesem Elend
zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes.
O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria.
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