Matthäus – 21. Sept.

Matthäus – „Geschenk Gottes“
Apostel, Evangelist, Märtyrer

Fest = 21. September

Der Überlieferung nach ist der Apostel Matthäus der Verfasser des Matthäusevangeliums.
Nach 42 n. Chr. soll Matthäus in Äthiopien, Parthien oder Persien gewirkt haben.
Über Zeitpunkt, Art und Ort seines Sterbens gibt es verschiedene Überlieferungen.
Seine Reliquien werden in Salerno verehrt.

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Evangelist Matthäus – Grafik von G. M. Ehlert

Die alte kirchliche Tradition identifiziert den Apostel Matthäus mit dem Verfasser des Evangeliums.
Ein Anhaltspunkt dafür findet sich in seinem Evangelium, wo bei der Berufung des Zöllners sein Name genannt wird (Mt 9,9-13) Im Markus- bzw. Lukasevangelium ist von einem Zöllner Levi die Rede.

Besonderheiten des Evangeliums nach Matthäus:

Matthäus ist ein zuverlässiger Zeuge. Er baut seinen Text klar und logisch auf. Er überliefert uns die größte Anzahl der Reden Jesu. Dadurch kommen wir Christus näher. Wie die Grundlage jüdischen Glaubens im Tanach (Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri, Deuteronomium = den sog. „5 Büchern Mose“) zusammengefasst ist, so fasst Matthäus die Grundlage der Lehre Christi in 5 Reden zusammen.

I. Die Berglehre (Kapitel 5-7)
II. Die Aussendungsrede (Kapitel 10)
III. Die Gleichnisrede (Kapitel 13)
IV. Die Rede über die Versöhnung in der Gemeinde (Kapitel 18)
V. Die Endzeitrede (Kapitel 24-25)

Beim aufmerksamen Lesen des Matthäusevangeliums merken wir: es wurde von einem Juden für Juden geschrieben. Der Autor fühlt sich nie veranlasst, palästinensische Sitten, Gebräuche oder Orte zu erklären. Die Ehrfurcht vor dem Gesetz des Mose ist bei ihm unübersehbar. Er will seinen Landsleuten Jesus als den erwarteten Messias nahe bringen.

Die Berufung des Matthäus – und ihre Bedeutung für Papst Franziskus:

Das Motto von Papst Franziskus:

„miserando atque eligendo – aus Barmherzigkeit gewählt“.

das er bereits als Bischofsspruch hatte, entstammt aus den Predigten des Heiligen Beda Venerabilis. In diesen geht es um die Berufungserzählung von Matthäus (Mt 9,9-13), sie erinnern an die Barmherzigkeit Gottes.

Für Franziskus hat das Matthäusfest eine ganz besondere Bedeutung.

Im Alter von 17 Jahren hat er an diesem Tag die Gegenwart und Liebe Gottes ganz besonders gespürt. Er fühlte sich zu einem Leben in der Gesellschaft der Jesuiten berufen und erinnert mit seinem Wahlspruch an dieses Berufungserlebnis.

Bei jemandem ist „Matthäi am Letzten“

= umgangssprachliche Redewendung, die besagt, dass einer finanziell oder gesundheitlich „am Ende“ ist.

Diese Redewendung  bezieht sich auf den letzten Vers im Matthäusevangelium.

Doch was steht wirklich bei Mt 28,20b?

„… und siehe! – ICH – mit euch – bin ich alle Tage bis zur Zusammenvervollständigung der Weltzeit.“ 

Eine tröstliche und hoffnungsvolle Botschaft, wenn es auch bei uns einmal „Matthäi am Letzten“ ist!

Barmherziger Gott,
Du hast deinen Sohn gesandt,
zu suchen und zu retten, was verloren war;
in erbarmender Liebe hat er den Zöllner Matthäus zum Apostel berufen.
Hilf uns auf die Fürsprache dieses heiligen Evangelisten,
mit ganzer Treue Christus nachzufolgen, wie er es getan hat.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

siehe auch eine Power-Point-Präsentation (4,3 Megabyte): Evangelist Matthäus

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

Georg Michael Ehlert

(c) G. M. Ehlert

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Stand: 22. Jan. 2023