Niklaus von Flüe – Bruder Klaus
1. Bergbauer und Mystiker
Niklaus von Flüe, geboren am 21. März 1417 in Flüeli bei Sachseln
ist Bergbauer im Kanton Obwalden in der Schweiz.
2. Ratsherr und Richter
Er ist in seinen jungen Jahren Offizier in den Kriegen gegen Zürich (1440-44) und dem Thurgauer Feldzug (1460), die Rettung des Klosters Diessenhofen vor der Zerstörung wird ihm zugeschrieben. Später Ratsherr und Richter –
als er als Landsmann vorgeschlagen wird, lehnt er ab…
3. Ehemann und Familienvater
Mit 29 Jahren heiratet er die 14-jährige Dorothea Wyss und bekommt mit ihr 5 Jungen und 5 Mädchen.
Er erweist sich als guter und fürsorglicher Ehemann.
1467 mit 50 Jahren trennt er sich – im Einvernehmen mit seiner Ehefrau und nachdem der Hof gut bestellt und in die Hände seines Sohnes gelegt war – von seinem Hof und von seiner Familie, um seiner mystischen Berufung zu folgen, als Pilger und Asket und Büßer zu leben. –
4. Einsiedler und Asket
Nach einer Vision im Listal bei Basel kehrt er in die Nähe seines Hofes zurück, an den Ort, den er seit Kindestagen in einer Vision als seine Einsiedelei gesehen hatte: in die Ranftschlucht, nur wenige Minuten vom Wohnhaus seiner Familie auf dem Flüeli entfernt. Dort lebt er die letzten 20 Jahre seines Lebens in einer Einsiedelei in völliger Askese.
Er widmet sich vor allem dem Gebet und ernährt sich allein von der Kommunion.
5. Berater und Versöhner
Seine asketische Lebensweise spricht sich herum und schon bald wird er von vielen als Berater, Mahner und Friedensstifter aufgesucht.
Niklaus von Flüe nahm von seiner Einsiedelei aus großen Einfluss auf die Politik; z.B. kam die Tagsatzung zu Stans am Vierwaldstätter See auf seine Bemühungen zustande, auf der er die Schweiz vor Spaltung bewahrte.
6. Beter und Friedensstifter
Von ihm ist folgendes Gebet überliefert: Mein Herr und mein Gott
„Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir,
was mich hindert zu dir.
Mein Herr und mein Gott, gib alles mir,
was mich führet zu dir.
Mein Herr und mein Gott, o nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen dir.“
Auch nach seinem Tod wird er vielfach im Gebet angerufen, um den Frieden zu erhalten. Als die Schweiz den Angriff durch Nazi-Deutschland befürchtete, ereignete sich am 13. Mai 1940 ein Wunder von Waldenburg: über dem Ort erschien eine große, hell leuchtende Hand am Himmel – die schützende Hand des Landespatrons Bruder Klaus; die Schweiz blieb vom Krieg verschont.
Niklaus von Flüe wurde am 8. März 1669 durch Papst Innozenz X. seliggesprochen und am 15. Mai 1947, dem Fest Christi Himmelfahrt, durch Papst Pius XII. heiliggesprochen.
Nationalheiliger der Schweiz, Patron von Landjugend und Landvolk
7. In der Mitte – der wahrhaft königliche Mensch
Bekannt geworden ist sein Meditationsbild, (dessen Herkunft ungeklärt ist) durch die Verwendung als Hungertuch der Misereor-Fastenaktion 1980 u. 1998.
In der Mitte ist „das Rad“ mit einem gekrönten Kopf. Ist es Gott-Vater oder Christus, der Weltenkönig? (Eher nicht) –
Wahrscheinlich ist mit den Gesichtszügen von Bruder Klaus der „königliche Mensch“ abgebildet, der dem Wesen und der Gestalt Christi immer ähnlicher werden soll.
Um Christus, den König der Herrlichkeit drehte sich sein ganzes Leben.

Bruder Klaus von Flüe – Grafik von G. M. Ehlert, 25.09.2017
siehe auch: Niklaus von Flüe
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Stand: 24. September 2018