Heiligstes Herz Jesu


„Hochfest vom Heiligsten Herzen Jesu“

(= 8 Tage nach Fronleichnam)

Evangelium zum Hochfest:

Lesejahr A (2020): Mt 11,25-30:
Lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig

Lesejahr B (2021): Joh 19,31-37:
Einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus

Lesejahr C (2022): Lk 15,3-7:
Freut euch mit mir, ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war

Das Herz Jesu – die Quelle des Heils, Zeichnung von G. M. Ehlert

Das Herz-Jesu-Fest,

das in der katholischen Kirche jeweils am zweiten Freitag nach Fronleichnam gefeiert wird, hat eine lange, wechselvolle Geschichte.
Die mittelalterliche Frömmigkeit und Mystik betrachtete das Herz Jesu als das Sinnbild der Liebe Christi.
Die Visionen der heiligen Margareta Maria Alacoque (* 1647 – +1690) führten zu einer maßgeblichen Förderung der Herz-Jesu-Verehrung in der katholischen Kirche.

Besonders die Jesuiten sorgten für ihre Verbreitung. Es entstanden Andachten, unter anderem im Juni, der als Herz-Jesu-Monat begangen wurde, und an den ersten Freitagen in jedem Monat, den so genannten Herz-Jesu-Freitagen.

Pius IX. führte 1856 das Herz-Jesu-Fest für die ganze Kirche ein.

Dieses Fest gehört wie auch der Dreifaltigkeitssonntag (= Sonntag nach dem Pfingstfest) und dem Fronleichnamsfest (= Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag) zu den sogenannten „Ideenfesten“. Nicht die Erinnerung an ein Ereignis im Leben Jesu oder in der Geschichte wird gefeiert, sondern eine Glaubenswahrheit.

Mit dem Blick auf das „Herz Jesu“ rückt die Kirche all das, was mit dem Herzen verbunden wird, in den Blick:
die „Herzlichkeit“ mit der Jesus besonders Kinder „herzte“;
seine „Barmherzigkeit“, die er an Sündern, armen und kranken Menschen erwies.
Seine Worte und Taten kamen „von Herzen“ – sie waren absolut ehrlich und kündeten von der Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes.

Schließlich wird mit Blick auf das durchbohrte Herz Jesu am Kreuz deutlich, dass er die Menschen bis zuletzt bis zur Vollendung geliebt hat. –
Als Jesus den Apostel Thomas nach seiner Auferstehung auffordert, seine Hand in seinem durchbohrten Herzen zu „verankern“, wird deutlich, dass diese Liebeshingabe Jesu für uns neue Lebensmöglichkeiten eröffnet, die bis ins ewige Leben bei Gott hineinreichen.

siehe: Quellen des Heils

siehe: Margareta Maria Alacoque

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Jesu Verheißungswort
beim Laubhüttenfest im Tempel in Jerusalem
(Joh 7,37-52):

Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag,

(Der letzte Tag des Laubhüttenfestes war
bis zur Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n.Chr.
der Tag des Wasserschöpfens)

stellte sich Jesus hin und rief:

Wer Durst hat, komme zu mir,
und es trinke, wer an mich glaubt.

Wie die Schrift sagt:

Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen.

vgl. Ez 47,1-12
Die Vision des Propheten Ezechiel von der Tempelquelle:

„Dann führte er mich zum Eingang des Tempels zurück,
und ich sah,
wie unter der Tempelschwelle Wasser hervorströmte
und nach Osten floss;
denn die vordere Seite des Tempels schaute nach Osten.
Das Wasser floß unterhalb der rechten Seite des Tempels herab,
südlich vom
Altar.

Dann führte er mich durch das Nordtor hinaus
und ließ mich außen herum zum äußeren Osttor gehen.
Und ich sah das Wasser an der Südseite hervorrieseln.
Der Mann ging nach Osten hinaus, mit der Mess-Schnur in der Hand,
maß tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser gehen;
das Wasser reichte mir bis an die Knöchel.
Dann maß er wieder tausend Ellen ab
und ließ mich durch das Wasser gehen;
das Wasser reichte mir bis zu den Knien.
Darauf maß er wieder tausend Ellen ab und ließ mich hindurchgehen;
das Wasser ging mir bis an die Hüften.
Und er maß noch einmal tausend Ellen ab.
Da war es ein Fluss, den ich nicht mehr durchschreiten konnte;
denn das Wasser war tief, ein Wasser, durch das man schwimmen musste,
ein Fluss, den man nicht mehr durchschreiten konnte.

Dann fragte er mich: Hast du es gesehen, Menschensohn?
Darauf führte er mich zurück, am Ufer des Flusses entlang.
Als ich zurückging, sah ich an beiden Ufern des Flusses sehr viele Bäume.

Er sagte zu mir: Dieses Wasser fließt in den östlichen Bezirk,
es strömt in die Araba hinab und läuft in das Meer,
in das Meer mit dem salzigen Wasser.
So wird das salzige Wasser gesund.

Wohin der Fluß gelangt, da werden alle Lebewesen,
alles, was sich regt, leben können,
und sehr viele Fische wird es geben.
Weil dieses Wasser dort hinkommt, werden (die Fluten) gesund;
wohin der Fluss kommt,
dort bleibt alles am Leben.

Von En-Gedi bis En-Eglajim werden Fischer am Ufer des Meeres stehen
und ihre Netze zum Trocknen ausbreiten.
Alle Arten von Fischen wird es geben,
so zahlreich wie die Fische im großen Meer.
Die Lachen und Tümpel aber sollen nicht gesund werden;
sie sind für die Salzgewinnung bestimmt.
An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen.
Ihr Laub wird nicht welken, und sie werden nie ohne Frucht sein.
Jeden Monat tragen sie frische Früchte;
denn das Wasser des Flusses kommt aus dem Heiligtum.
Die Früchte werden als Speise und die Blätter als Heilmittel dienen.“

„An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner Jerusalems eine Quelle fließen
zur Reinigung von Sünde und Unreinheit.“ (Sach 13,1)

„An jenem Tag wird aus Jerusalem lebendiges Wasser fließen,
eine Hälfte zum Meer im Osten und eine Hälfte zum Meer im Westen;
im Sommer und im Winter wird es fließen.“ (Sach 14,8)

Damit meinte er den Geist,
den alle empfangen sollten, die an ihn glauben;
denn der Geist war noch nicht gegeben,
weil Jesus noch nicht verherrlicht war.

„Du König auf dem Kreuzesthron…
dein Herz verwundet und betrübt,
hat uns bis in den Tod geliebt.“
(Gotteslob 553)

Tod Jesu am Kreuz
= Verherrlichung der Liebe Gottes
(Joh 19,33-37)

Als sie (die Soldaten) aber zu Jesus kamen
und sahen, dass er schon tot war,
zerschlugen sie ihm die Beine nicht,
sondern einer der Soldaten
stieß mit der Lanze in seine Seite,
und sogleich floss Blut und Wasser heraus.

vgl. Ez 36,25-27:
Ich gieße reines Wasser über euch aus,
dann werdet ihr rein.
Ich reinige euch von aller Unreinheit
und von allen euren Götzen.
Ich schenke euch ein neues Herz
und lege einen neuen Geist in euch.
Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust
und gebe euch ein Herz von Fleisch.
Ich lege meinen Geist in euch
und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt
und auf meine Gebote achtet und sie erfüllt.“

Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt,
und sein Zeugnis ist wahr.
Und er weiß, dass er Wahres berichtet,
damit auch ihr glaubt.

Denn das ist geschehen,
damit sich das Schriftwort erfüllte:

Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen.

vgl. Ex 12,46b: „Und ihr sollt keinen Knochen
des Paschalammes zerbrechen“

oder: Ps 34,21: „Er behütet all seine Glieder,
nicht eines von ihnen wird zerbrochen.“

Und ein anderes Schriftwort sagt:

Sie werden auf den blicken,
den sie durchbohrt haben.

vgl. Sach 12,10:
„Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems
werde ich den Geist des Mitleids
und des Gebets ausgießen.
Und sie werden auf mich (!) blicken,
den sie durchbohrt haben.
Sie werden um ihn klagen,
wie man um den einzigen Sohn klagt;
sie werden bitter um ihn weinen,
wie man um den Erstgeborenen weint.“

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

Georg Michael Ehlert

(c) G. M. Ehlert

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Stand: 18.06.2022