Corona – 14. Mai

Heilige Corona – steh uns bei!

Zurzeit ( = März 2020) ist das Coronavirus das alles beherrschende Thema.

Auch die katholische Kirche kennt eine Corona, sie wird sogar als Heilige verehrt. Mit dem gleichnamigen Virus hat sie eine grenzüberschreitende Internationalität gemeinsam. Darüber hinaus gilt sie in katholischer Frömmigkeit auch als Patronin gegen Seuchen.

Gedenktag ist der 14. Mai

Wer war die heilige Corona?

Corona (lateinisch) oder Stephana (griechisch) heißt übersetzt: „die Gekrönte“. Sie lebte im 2./3. Jahrhundert. Als Teenager wurde sie die Ehegattin des römischen Soldaten Victor, der sich während der Christenverfolgung weigerte, seinen christlichen Glauben zu widerrufen und deshalb hingerichtet wurde – Corona stand ihm bis zum Tod treu zur Seite.  (Das Grab des heiligen Viktor wird in Xanten verehrt).
Corona war erst 16 Jahre alt, als sie unter den Römer-Kaisern Antonius Pius oder Diokletian ebenfalls das Martyrium erlitt – auf brutale Weise:
Sie wurde an zwei gebeugte Palmen gebunden, bei deren Emporschnellen wurde ihr Körper zerrissen.

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Heilige Corona, Märtyrerin – Grafik von G. M. Ehlert, März 2020

Verehrungstraditionen der hl. Corona gibt es in der griechischen, der lateinischen und sogar in der äthiopischen Kirche und auch bei uns in Deutschland…

Auch das Coronavirus war für uns zunächst einmal weit weg, als die ersten Fälle in China bekannt wurden…
Doch sehr rasch hat es sich weltweit verbreitet zu einer bedrohlichen Pandemie. Und seit Mitte März ist auch das öffentliche Leben in Deutschland eingeschränkt. Noch schneller als das Krankheitsvirus hat sich bei vielen der „Virus der Angst“ verbreitet und manche reagieren panisch: Hamsterkäufe von Mundschutz, Desinfektionsmitteln, dauerhaften Lebensmitteln bis hin zum Klopapier…

  • Ein Blick auf die heilige Corona kann uns zunächst einmal helfen, Ruhe zu bewahren und vernünftig zu bleiben.

Panische Angst ist ein schlechter Ratgeber. Sie setzt oft ein schreckliches „Kopf-Kino“ in Gang, das mit der Realität oft nur noch wenig zu tun hat.
Die heilige Corona wurde nicht kopflos, als ihr Ehemann Victor dem Martyrium entgegenging, sondern sie stand ihm tröstend zur Seite.

So sollten auch wir angesichts des Corona-Virus nicht kopflos werden, sondern uns selbst gut schützen, um andere, Schwächere, nicht zu gefährden.

  • Ein Zweites kann uns der Blick auf die heilige Corona zeigen:
    auch in Krisen und Gefahren uns vertrauensvoll in Gottes Hand zu geben.

Im Blick auf das Martyrium ihres Mannes – des Heiligen Victors – und im Blick auf ihren eigenen Martertod, der ihr bevorstand, hielt sie fest am Glauben an Jesus Christus und vertraute auf den Beistand Gottes.

Gottes Hilfe und Güte ist auch heute für die Menschen da und ihrem Schutz darf auch ich mich in jeder Situation des Lebens anvertrauen.

  • Ein Drittes, womit uns ein Blick auf die heilige Corona stärken kann, ist: nicht nur an uns selbst zu denken und an das eigene Überleben, sondern einen Blick zu haben für andere, die in Bedrängnis sind.

Corona hatte nicht ihr Wohl im Blick, als sie ihrem Mann beistand, sondern sein Schicksal.
So sind auch wir zu einem umsichtigen Handeln aufgerufen – die Bedürfnisse der Schwachen und vom Coronavirus gefährdeten Menschen im Blick zu haben und im Alltag solidarisch zu handeln.

Ein Letztes, was wir auch bei dieser Pandemie uns bewahren sollten, das ist der Humor. Er hilft uns innerlich Abstand zu wahren und uns selbst nicht zu wichtig zu nehmen.

Da gefallen mir im Zusammenhang mit dem Corona-Virus Ideen wie folgende: Im Internet wird jetzt das Medikament „Coronex-ratiopharm“ beworben, als „Schmalspur-Antiidiotikum gegen Panikmache und Hamsterkäufe“. 😉

Übrigens: Die heilige Corona wird nicht nur als Fürsprecherin angerufen um Standhaftigkeit im Glauben, um Hilfe in Nöten des Alltags, um Abwendung von Seuchen und Naturkatastrophen, sondern auch in Geldangelegenheiten, um Hilfe bei der Schatzsuche und sogar in der Lotterie. (Ob wohl deshalb bis 1924 die österreichische Münzeinheit nach der Heiligen Corona „Krone“ hieß? 😉)

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

Georg Michael Ehlert

(c) G. M. Ehlert

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Stand: 14. März 2020