Jakobus, Sohn des Zebedäus
(der Ältere)
Festtag: 25. Juli
1. Berufung zum Jünger Jesu
Namentlich erwähnt wird Jakobus, der Sohn des Zebedäus
- bei der Berufung von den Fischernetzen weg in den Schülerkreis Jesu (Mt 4,21; Mk 1,19; Lk 5,10)
- Er ist dabei bei der Heilung der Schwiegermutter des Petrus (Mk 1,29)
- Er ist einer der Zeugen der Totenerweckung der Tochter des Jairus (Mk 5,37; Lk 8,51)
- Er ist mit Petrus u. Johannes Zeuge der Verklärung Jesu (Mt 17,1; Mk 9,2; Lk 9,28)
- Jesus weist das Ansinnen (der Mutter) von Jakobus u. Johannes nach den ersten Plätzen zurück (Mk 10,35)
- Jesus tadelt Jakobus u. Johannes (die „Donnersöhne“) als sie um göttliches Bestrafung eines samaritanischen Dorfes bitten wollen (Lk 9,54)
- Jakobus hört zusammen mit Petrus, Johannes u. Andreas die „Apokalyptische Rede Jesu“ am Ölberg (Mk 13)
- Er schläft beim Ölberggebet Jesu zusammen mit Petrus u. Johannes ein. (Mk 14,33)
2. Sendung als Apostel
Der Überlieferung zufolge verkündete Jakobus auf Christi Geheiß hin das Evangelium in Spanien bis Finisterrae d.h. bis zum Ende der Welt – jedoch letztendlich erfolglos. Enttäuscht will er ins Heilige Land zurückkehren.
Der Legende zufolge erschien ihm am 2. Januar 40 n. Chr. in der Nähe der heutigen Stadt Saragossa die Gottesmutter Maria und bittet ihn, noch zu warten, weiter zu predigen und an dieser Stelle einen Ort der Verehrung zu errichten.
Schließlich kehrte er ins Heilige Land zurück und wirkte in der Gegend um Samaria – dem heutigen Shomron / as-Samarah – und Jerusalem.
Legenden berichten vom Zauberer Hermogenes, den Jakobus überwand, von Dämonen befreite und dessen Zauberbücher er dann ins Meer werfen ließ.
Auf seinem Wege zur Richtstätte heilte Jakobus einen Lahmen und bat den Henker um Wasser, damit er den Pharisäer Josias taufen könne, der ihm den Strick umgelegt, sich jedoch aufgrund des Heilungswunders auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte bekehrt hatte; auch Josias wurde daraufhin wie Jakobus mit dem Schwert enthauptet.
Jakobus wurde zum Osterfest 43/44 in Jerusalem durch Herodes Agrippa, dem im Jahr 41 von Rom eingesetzten König, mit dem Schwert hingerichtet. (Apg 12,2)
3. Wirkung über seinen Tod hinaus
Im Jahr 70 sollen seine Gebeine auf den Berg Horeb / Sinai ins Jakobskloster – das heutige Katharinenkloster – gebracht worden sein.
In Spanien verbreitet ist die Überlieferung, dass Jakobus dort gleich nach der Himmelfahrt Christi gepredigt und Jünger geworben habe mit der Prophezeiung, dass er nach seinem Tod dort Unzählige bekehren werde.
Spanische Darstellungen erzählen zahlreiche Wunder: der Leichnam des Apostels sei mit einem Schiff bis „Finis terrae“ d.h. „bis ans Ende der Welt“ in Nordspanien gekommen; ein Steinblock, der sich von selbst als Sarkophag für Jakobus schloss und den Wagen mit den wilden Rindern, die den Sarkophag an die Stelle fuhren, wo später die Kirche in Santiago gebaut wurde.
Das Grab soll vergessen worden sein, bis sich Jakobus dem Eremiten Pelayo auf dem so genannten „Sternenfeld“, spanisch „Compostela“, – einer vorchristlichen Nekropole – offenbarte.
813 wurde dort mit dem Bau eines Wallfahrtszentrums begonnen, am 25. Juli 816 – daher der Gedenktag – wurden Jakobus‘ Reliquien in der neuen Kirche beigesetzt.
Im 9. Jahrhundert wurde von den Königen Alfons II. und Alfons III. eine Basilika errichtet, Santiago de Compostela wurde ein bedeutender Wallfahrtsort für Nordspanien.
Im 11./12. Jahrhundert wurde Santiago – besonders gefördert durch die Reformen von Cluny – neben Jerusalem und Rom zu einem der größten Wallfahrtszentren des Abendlandes, durch ganz Europa führten feste Wege dorthin. Immer mehr Klöster, Kirchen und Gasthäuser wurden an den Straßen und Pässen errichtet.
1078 wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen, die 1128 geweiht wurde und im 18. Jahrhundert ihren barocken Mantel erhielt.
Um 1135 entstand die Legende, Kaiser Karl der Große habe das Grab besucht und mit Hilfe seines getreuen Roland von den Mauren (= Muslims) befreit.
4. Jakobus – Patron der Pilger
Jakobus wurde zum Patron der Reformorden, der Ritter als „Soldat Christi“ und als Maurentöter, schließlich der Pilger und Pilgerwege nach Santiago.
Eine Legende, die seit dem 12. Jahrhundert schriftlich belegt und im 15. Jh. erweitert worden ist, berichtet von der Einkehr eines Ehepaars aus Xanten auf ihrer Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela.
Zusammen mit ihrem Sohn machten sie Rast in einem Wirtshaus in Santo Domingo de la Calzada; weil dieser Sohn die ihm angetragene Tochter des Wirtes nicht zur Frau nehmen wollte, steckte der Wirt – oder die Tochter selbst – ihm heimlich einen Silberbecher in den Rucksack, damit er für den angeblichen Diebstahl gehenkt werde. Als dies erfolgte, hielt Jakobus den am Strick Hängenden hoch, damit er unversehrt blieb; die Eltern kamen auf dem Rückweg ihrer Wallfahrt nach Santiago an die Richtstätte, fanden den Sohn noch lebend und konnten ihn vom Galgen nehmen. Vor dem ob solch eines Wunders ungläubigen Richter flog das Brathuhn vom Teller als Beweis, dass Tote tatsächlich lebendig werden können; der Richter erkannte sein Fehlurteil, nun wurde der betrügerische Wirt gehenkt.

Apostel Jakobus – Patron der Pilger; G. M. Ehlert; 02.07.2019
Bildlegende:
In der Mitte: Der Apostel Jakobus, der Ältere – mit Schriftrolle, Pilgerstab, Hut und Muschel;
Feld 1 links unten: Berufung zum Jünger Jesu – weg von Fischerboot des Vaters Zebedäus – Zeuge von Verklärung und Getsemani;
Feld 2 rechts unten: Sendung als Apostel – Heilung eines Gelähmten, Taufe des bekehrten Pharisäers Josias und Enthauptung durch Soldaten des Königs Herodes Agrippa;
Feld 3 links oben: Wirkung über seinen Tod hinaus – wundersame Schifffahrt nach Spanien; Grabstätte: „Santiago de Compostela“ d.h. „Heiliger Jakobus im Sternenfeld“.
Feld 4 rechts oben: Jakobus – Patron der Pilger – Die Legende von der Errettung des Gehenkten – bzw. dem sog. Hahnenwunder.
Einziger Apostel mit Hut
Eine mittelalterliche Legende erklärt, warum Jakobus d.Ä. als einziger der Apostel mit Hut dargestellt wird:
Die Apostel waren einmal dem Herrn voran durch ein Kornfeld gegangen. Da lief der Bauer herbei und nahm alle Hüte zum Pfand. Doch der hl. Jakob sagte: „Lasst mir meinen Hut, ich will euer Kornpatron sein“. Seitdem ist er der Kornpatron der Bauern und hat daher als einziger Apostel einen Hut.
–> zur Liturgie vom Festtag des Apostels Jakobus
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