Patrick – 17. März


Patrick von Irlandder „grüne Heilige“

* 391 oder 415 in Wales oder Schottland
† 17. März 461 oder 493 in (Nord-)Irland

Gedenktag: 17. März

Patricius (= „von den Patriziern“ – so unterschrieb der als Mac Calprainn geborene Sohn einer adeligen christlichen Familie aus Wales oder Schottland in seiner „Confessio“ ) lebte in der Zeit des untergehenden Römischen Reiches und der beginnenden Völkerwanderung. Leben und Legende verschränken sich mit Überlieferungen des Diakon Palladius, eines anderen Missionars Irlands.

Patrick wurde im Alter von 15 Jahren von Piraten entführt und als Sklave nach Irland gebracht, um Schafe zu hüten. Nach 6 Jahren hörte er im Traum die Zusage, er werde bald nach Hause gelangen und solle dann den Iren das Evangelium verkündigen.
Er wurde von Germano, Bischof von Auxerre, zum Priester geweiht, wurde Mönch in einem Kloster in Gallien (?) , studierte Theologie und wurde zum Nachfolger des ersten irischen Missionars Palladius ernannt; er wurde – vermutlich auf einer Pilgerreise nach Rom durch Papst Cölestin I. – zum Bischof geweiht und mit der Irlandmission beauftragt. Verbürgt ist sein Eintreffen zusammen mit 24 Gefährten im Jahr 432 in Irland.

Bei seiner Ankunft sollen alle Schlangen und giftigen Tiere die Insel verlassen haben.

Die Schlange = ein Symbol für das Böse;
d.h. durch Verkündigung und Wirken des Hl. Patrick
ist für das Böse kein Platz mehr auf der Insel Irland.

Auf Bitten Patricks habe Gott in Irland ein irdisches Purgatorium (= „Fegefeuer“ – wörtl. Reinigungsort) eingerichtet, das Bußwilligen erlaubte, sich von ihren Sünden zu reinigen.

Das ursprüngliche Purgatorium – der wichtigste Reinigungsort – ist die christliche Taufe;
ein weiterer „Reinigungsort“ ist das Sakrament der Beichte.

Bei seiner jahrzehntelangen Missionsarbeit gab es immer wieder Konflikte mit widerspenstigen Druiden. Er bekehrte nach eigenen Angaben tausende Menschen und ließ angeblich 365 Kirchen bauen und gründete den Bischofssitz von Armagh.

Er soll seiner Gemeinde die Dreifaltigkeit Gottes anhand eines dreiblättrigen Kleeblattes veranschaulicht haben.
Das dreiblättrige Kleeblatt wurde zum irischen Nationalsymbol.

Am Osterfest im Jahr 433 zündete er auf einem weit sichtbaren Berg ein Feuer an und markierte so, dort, wo einst die heidnischen Könige herrschten, den Sieg des Lichtes Christi über die Finsternis.

Im Jahr 449 soll er sich für 40 Tage zum vorösterlichen Fasten auf den – heute Croagh-Patrick genannten – Berg zurückgezogen haben.
Dieser Berg ist zur wichtigsten Pilgerstätte in Irland geworden.

Patrick hat zwei Schriften hinterlassen:
sein Bekenntnis und einen Brief an die Soldaten des Croticus.

Patrick wurde in Irland schon Ende des 6. Jahrhunderts verehrt.
Im Mittelalter verbreitete sich die Verehrung in vielen Gegenden Europas und später auch in Kanada, den USA, Australien, Neuseeland, Südafrika und anderswo.
Der Patrick-Day wird als irischer Nationalfeiertag begangen.
Mancherorts – wie z.B. der Chicago River in Chicago – werden an diesem Tag die Wasser grün eingefärbt, zu Ehren des „grünen Heiligen“.

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Patrick-2a

Grafik von G. M. Ehlert 17.03.2018: Der heilige Patrick

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Bildlegende:
• mit geöffnetem Buch = Zeichen für seine Missionstätigkeit,
mit Darstellungen der Taufe Jesu im Jordan und dem „Brotbrechen“

• mit Bischofsstab mit dem dreiblättrigen Kleeblatt als Zeichen für die Dreifaltigkeit Gottes
(Auge Gottes = Vater; Lamm = Sohn; Taube = Hl. Geist)

• mit Mitra – darauf abgebildet der Berg mit dem „Osterfeuer“
• links unten – 3 Schlangen, die vor der Botschaft Patricks die Flucht ergreifen
• als Hintergrund die Flagge Irlands

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Lorica (= „Schutzschild“)
des Heiligen Patrick

Ich erhebe mich heute 
durch eine mächtige Kraft: die Anrufung der Dreifaltigkeit,
durch den Glauben an die Dreiheit,
durch das Bekenntnis der Einheit des Schöpfers der Schöpfung.

Ich erhebe mich heute 
durch die Kraft Christi mit Seiner Taufe,
durch die Kraft Seiner Kreuzigung mit Seinem Begräbnis,
durch die Kraft Seiner Auferstehung mit Seiner Himmelfahrt,
durch die Kraft Seines Abstiegs zum Gericht des Untergangs. (= Jüngstes Gericht)

Ich erhebe mich heute 
durch die Kraft von der Liebe der Cherubim
im Gehorsam der Engel,
in dem Dienste der Erzengel,
in der Hoffnung auf Auferstehung, zusammenzutreffen mit Belohnung,
in Gebeten der Patriarchen,
in Vorhersagen von Propheten,
in Predigten der Apostel,
im Glauben der Bekenner,
in der Unschuld der Heiligen Jungfrauen,
in Taten der rechtschaffener Menschen.

Ich erhebe mich heute,
durch die Kraft des Himmels:
des Lichtes der Sonne,
des Glanzes des Mondes,
der Pracht des Feuers,
der Schnelle des Blitzes,
der Geschwindigkeit des Windes,
der Tiefe des Meeres,
der Stabilität der Erde,
der Festigkeit des Felsens.

Ich erhebe mich heute 
durch Gottes Kraft, zu steuern mich,
Gottes Macht, zu stützen mich,
Gottes Weisheit, zu führen mich,
Gottes Auge, zu schauen vor mich,
Gottes Ohr, zu hören mich,
Gottes Wort, zu sprechen für mich,
Gottes Hand, zu beschützen mich,
Gottes Weg, zu legen vor mich,
Gottes Schild, zu beschützen mich,
Gottes Heer, zu sichern mich:
   gegen Schlingen des Teufels,
   gegen Versuchungen der Laster,
   gegen Neigungen der Natur,
   gegen alle, die mir wünschen wollen Übles,
     fern und nah, allein und in der Menge.

Ich rufe herbei heute
all diese Mächte zwischen mich (und diesen Übeln):
   gegen jede grausame und erbarmungslose Macht,
      die sich widersetzen will meinem Leib und meiner Seele,
   gegen Beschwörungen von falschen Propheten,
   gegen die schwarzen Gesetze des Heidentums,
   gegen falsche Gesetze der Ketzer,
   gegen das Handwerk des Götzendienstes,
   gegen Zauber von Hexen und Schmieden und Zauberern,
   gegen jede Erkenntnis, die gefährdet des Menschen Leib und Seele. 

Ich rufe herbei heute
Christus, zu beschützen mich heute
   gegen Gift,
   gegen Brennen,
   gegen Ertrinken,
   gegen Verwundung,
so dass da kommen kann Fülle an Belohnung.

Christus mit mir,
Christus vor mir,
Christus hinter mir,
Christus in mir,
Christus unter mir,
Christus über mir,
Christus zu meiner Rechten,
Christus zu meiner Linken,
Christus in der Breite,
Christus in der Länge,
Christus in der Höhe,
Christus im Herzen eines jeden, der an mich denkt,
Christus im Mund eines jeden, der von mir spricht,
Christus in jedem Auge, das mich sieht,
Christus in jedem Ohr, das mich hört.

Ich erhebe mich heute
durch eine mächtige Kraft, die Anrufung der Dreifaltigkeit,
durch den Glauben an die Dreiheit,
durch das Bekenntnis der Einheit des Schöpfers der Schöpfung.

Erlösung ist vom Herrn.
Erlösung ist vom Herrn.
Erlösung ist von Christus.
Möge Deine Erlösung, o Herr, immer mit uns sein.

Quelle: Altirische Hymnen und Gebete „Wir rufen an den teuren Mann“, Andachten zu den heiligen Frankenaposteln, 1988

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

Georg Michael Ehlert

 G. M. Ehlert

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Stand: 06.03.2023