Kosmas u. Damian – 26. Sept.

Kosmas und Damian – Brüder, Ärzte, Märtyrer + um 287

Gedenktag: 25. September

Kosmas (auch: Cosmas) (gr. = der Geschmückte) und Damian (gr. = der Bändiger) waren Brüder. Sie stammten vermutlich aus Kleinasien aus dem Gebiet des heutigen Syrien, das damals zum Römischen Reich gehörte. Sie lebten im 3. Jahrhundert, zu einer Zeit, als die Christen im Römischen Reich verfolgt wurden. Ihre Eltern waren vornehme Römer und besonders durch ihre Mutter Theodora erhielten sie mit ihren weiteren drei Brüdern eine christliche Erziehung.
Kosmas und Damian studierten die Heilkunst und wurden Ärzte. Den Armen boten sie ihre Heilkunst unentgeltlich an. Sie wussten, dass es nicht allein ihr Wissen war, das die Kranken gesund machte, sondern dass vor allem Gott durch sie wirkte.
Sie folgten dem Wort Jesu:

„Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!
Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.“ (Mt 10,8)

Für ihren unentgeltlichen Dienst erhielten sie den Ehrentitel „Anargyroi“, die Uneigennützigen. Wörtlich übersetzt heißt der griechische Ausdruck „hoi hagioi anargyroi“, die Heiligen, die ohne Silber, also umsonst, behandeln.
Die Ostkirche spricht zwölf Heiligen diesen Ehrentitel zu.

Den heidnischen Herrschern jedoch war die Heilkunst der christlichen Ärzte ein Dorn im Auge. Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian wurden sie vor Gericht gestellt und sollten den heidnischen Göttern opfern. Als sie das Opfer verweigerten, wurden sie zum Tod verurteilt. Der Legende nach wurden sie in unter dem Präfekten Lysias in der Stadt Aigai in Kilikien gefoltert und in den Kerker geworfen. Von dort kamen sie jedoch durch ein Wunder frei. Viele weitere Qualen, die die Heiden den Heiligen zugedacht hatten, um sie zu martern, konnten ihnen nicht schaden, Pfeile und Steine prallten an ihnen ab, Feuer konnte sie nicht verbrennen. So wurden sie schließlich – wahrscheinlich im Jahr 287 n. Chr. – mit dem Schwert enthauptet. Das Martyrium erlitten sie zusammen mit ihren drei Brüdern Leontios, Anthimos und Euprepios.

Bald nach ihrem Tod setzte die Verehrung der Heiligen ein, zunächst im Osten, doch bald auch im Westen. In Rom wurde wahrscheinlich schon im 4. Jahrhundert zu ihren Ehren eine Kirche errichtet. Im frühen Mittelalter breitete sich ihre Verehrung auch nördlich der Alpen aus. Bereits um das Jahr 850 brachte Bischof Altfrid von Hildesheim Reliquien der beiden Märtyrer in den Dom von Hildesheim. Von dort kamen einige Reliquien im Jahr 985 nach Essen, wo Kosmas und Damian als Stadtpatrone verehrt werden.

Auch nach ihrem Tod wirkten sie viele Wunder an Kranken.
Kosmas und Damian werden bis heute um ihre Hilfe angerufen und als Patrone der Ärzte und Apotheker verehrt.

In der „Legenda Aurea“ des Jacobus de Voragine aus dem 13. Jh. wird u.a. folgende Legende überliefert:

Der Papst Felix, der der achte war vor Sanct Gregorio, baute in der Ehre der Heiligen Cosmas und Damianus zu Rom eine gar edle Kirche. In dieser Kirche diente ein Mann den heiligen Märtyrern, dem hatte der Krebs ein ganzes Bein gefressen. Und siehe, als er schlief, erschienen einst Sanct Cosmas und Damianus ihrem Diener und trugen Salben und ärztlich Werkzeug mit sich. Sprach der Eine zum Andern „Wo sollen wir frisch Fleisch hernehmen, das Loch zu füllen, da wir das faule Fleisch müssen ausschneiden?“ Sprach der Andere „Auf dem Friedhof zu Sanct Peter ist heute ein Mohr begraben, der ist noch frisch: von dem hole, was wir für diesen brauchen“. Also lief der Eine wohl bald zu dem Friedhof und brachte des Mohren Bein; darnach schnitten sie dem Kranken den Schenkel ab und setzten des Mohren Schenkel an die Stelle, und salbten die Wunde mit Sorgfalt; das Bein des Kranken aber taten sie an des Mohren Leib. Als der Mann erwachte und keinen Schmerz empfand, griff er mit der Hand an die Hüfte und fand sie ohne Fehl. Da zündete er ein Licht an und sah, dass nichts Böses mehr an dem Beine war; und hub an zu zweifeln, ob er es selber wäre oder ein anderer. Aber da er wieder zu sich kam, da sprang er in Freuden aus seinem Bett und erzählte den Menschen, was er im Traum hatte gesehen, und wie er wäre geheilt worden. Die sandten eilends zu dem Grab des Mohren und fanden den Schenkel des Mohren abgeschnitten, und den des Geheilten in sein Grab gelegt.

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Kosmas u. Damian – Brüder, Ärzte, Märtyrer – Grafik (c) G. M. Ehlert, 25.09.2018

Wir preisen euch, o ruhmreiche Wundertäter Kosmas und Damian,
und verehren euer ehrwürdiges Leiden, das ihr um Christi willen erduldet habt.
Die ihr die Gnadengabe der Heilung empfangen habt,
schenkt denen, die in Not sind, die Gesundheit,
ihr wundertätigen, ruhmreichen Ärzte!

(Gebet der Ostkirche)

–> zu den Liturgischen Texten siehe auch Schott 26.September: Kosmas und Damian

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

© Georg Michael Ehlert

(c) G. M. Ehlert

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Stand: 25. Sept. 2018