Ignatius von Loyola – 31. Juli

Ignatius von Loyola –
vom militärischen Haudegen zum treuen Soldat Jesu

Gedenktag: 31. Juli

Ignatius war Baske…
Von dem Ordensgeneral Ignatius wird einer seiner ersten Gefährten sagen:
„Ihr müsst wissen, dass Pater Ignatius zwar ein guter Mensch und sehr tugendhaft ist.
Aber er ist ein Baske: was er sich einmal in den Kopf gesetzt hat…“

„Doch was mir ein Gewinn war,
das habe ich um Christi Willen für Verlust gehalten.
Ja noch mehr: ich halte dafür, dass alles Verlust ist,
weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles überragt.
Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat,
um Christus zu gewinnen
und in ihm erfunden zu werden.“
(Phil 3,7b-9)

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Ignatius von Loyola – treuer Soldat Jesu – Grafik: G. M. Ehlert, Mai 2019

Soldat Christi

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„Bete, als hinge alles von dir ab,
handle, als hinge alles von Gott ab.“
(Ignatius von Loyola)

Die hl. Therese von Lisieux ergänzt diesen scheinbar paradoxen Gedanken erläuternd:
„vergiss beim Gebet nie, dass du das Deine tun musst,
und … vergiss nie bei deinen Taten, dich der Gnade zu vergewissern“.

* * *

Gebet der liebenden Aufmerksamkeit

Manche nennen es Examen, manche Tagesrückblick, ein schöner Ausdruck ist auch „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“. Diese Gebetsform geht auf Ignatius von Loyola zurück. Er empfiehlt, sie täglich anzuwenden und nennt dies „die wichtigste Viertelstunde des Tages.“

Dieses Gebet hat folgende fünf Schritte:

– Ich werde gegenwärtig (ich nehme meinen Körper wahr u. spüre meinen Atem…)
u. mache mir bewusst, dass Gott gegenwärtig ist

– Ich bitte Gott um seinen Heiligen Geist, dass er mich erleuchtet und ich in seinem Licht die Dinge klar so sehen kann, wie sie vor dem liebevollen Gott sind.

– Ich schaue den Tag an – ich nehme wahr, was in mir, durch mich u. um mich herum geschah…

– Ich bringe das, was sich mir zeigt, (an Gefühlen, Gedanken, Ereignissen…) mit Lob u. Dank oder mit der Bitte um Vergebung oder Heilung vor Gott…

– Ich stelle mich ein auf den nächsten Tag, den Gott mir schenkt…

 * * *

In Rom traf Philipp Neri öfters mit Ignatius von Loyola und dessen ersten Gefährten zusammen; kurze Zeit lang erwog er sogar, sich ihnen anzuschließen. Doch dessen Bestreben, alles gewissenhaft zu ordnen und seine Disziplin waren so ganz anders als es dem sonnigen Charakter Philipps entsprach.

Als Philipp Neri einmal gefragt wurde, was er tue,
wenn er einmal nicht wisse, welche Entscheidung er treffen sollte,
antwortete der populäre Heilige schlagfertig:
„Ich stelle mir vor, was jetzt Ignatius täte.
Und dann tue ich das Gegenteil.“
Die Kirche hatte auch Humor,
als sie die beiden so ungleichen Heiligen 1622 gleichzeitig heiligsprach.

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

Georg Michael Ehlert

(c) G. M. Ehlert

Stand: 10.05.2022