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2. Sonntag nach Weihnachten

2. Sonntag nach Weihnachten

Sonntag, 3. Januar 2021

1. Lesung: (Sir 24,1-2.8-12) Die Weisheit Gottes fasste Fuß im auserwählten Volk…
2. Lesung: (Eph 1,3-6.15-18) Gott hat uns vor der Erschaffung der Welt erwählt
Evangelium: (Joh 1,1-18) Im Anfang war der Logos

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Taufe des Herrn (1.C)

Fest der Taufe des Herrn

Sonntag, 13. Januar 2019

Abschluss der Weihnachtszeit

Liturgische Texte zum Fest der Taufe des Herrn (C)

Eröffnungsvers (vgl. Mt 3,16-17)
Als Jesus getauft war, öffnete sich der Himmel,
und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.
Und die Stimme des Vaters aus dem Himmel sprach:
Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.

Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
bei der Taufe im Jordan
kam der Heilige Geist auf unseren Herrn Jesus Christus herab,
und du hast ihn als deinen geliebten Sohn geoffenbart.
Gib, dass auch wir,
die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wiedergeboren sind,
in deinem Wohlgefallen stehen
und als deine Kinder aus der Fülle dieses Geistes leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus…

1. Lesung Jes 42,5a.1-4.6-7
Seht, das ist mein Knecht, an ihm finde ich Gefallen

Antwortpsalm Ps 29,1-2.3ac-4.3b. u. 9b-10
Der HERR schenkt seinem Volk den Frieden

(oder:
1. Lesung Jes 40,1-5.9-11
Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, alle Sterblichen werden sie sehen

Antwortpsalm Ps 104,1-2.3-4.24-25.27-28.29-30
Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, wie groß bist du!)

2. Lesung aus der Apostelgeschichte (Apg 10,34-38)  
Gott hat Jesus gesalbt mit dem Heiligen Geist

Ruf vor dem Evangelium (vgl. Mt 3,16-17; Mk 9,7)
Halleluja. Halleluja.
Der Himmel öffnete sich, und eine Stimme sprach:
Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören!
Halleluja!

(oder:
2. Lesung aus dem Paulusbrief an Titus (Tit 2,11-14; 3,4-7)
Er hat uns gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und die Erneuerung im Heiligen Geist

Ruf vor dem Evangelium (vgl. Lk 3,16)
Halleluja. Halleluja.
Johannes sagte:
Es kommt einer, der stärker ist als ich.
Mit dem Heiligen Geist und mit Feuer wird er euch taufeen.
Halleluja.)

Evangelium aus dem Lukasevangelium (Lk 3,15-16.21-22)  
Jesus ließ sich taufen; und während er betete, öffnete sich der Himmel 

* * *

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EvangelientextÜbersetzung G. M. Ehlert

Evangelium im Lesejahr C: Lukas 3,15-16. 21-22

15 Erwartend aber (war) das Volk
und alle (waren) Durchdenkende in ihrem Herzen
betreffend den Johannes,
ob nicht etwa er selbst der Christus sei, 

16 Es gab zur Antwort ihnen sagend der Johannes:
„Ich – nur (ins) Wasser tauche ich euch ein,
es kommt aber der Stärkere als ich,
          welchem ich nicht groß genug bin
          zu lösen die Riemen der Sandalen von ihm,
er selbst wird euch eintauchen in heiligem Geist und Feuer. 

((Verse 17 – 20))

21 Es geschah aber
in dem sich eintauchen lassend all das Volk,
auch Jesus (wird) eingetaucht
und betend
wird geöffnet der Himmel 

22 und herab steigt der Geist der Heilige
          in Gestalt sichtbar wie eine Taube
auf ihn

Und eine Stimme aus dem Himmel geschah:
„Du bist mein Sohn, der Geliebte,
an dir (habe ich) Wohlgefallen.“

* * *

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Bild zur Meditation:
Taufe-Jesu1

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Impulse zum Fest der Taufe des Herrn:

„Das ganze Volk war voller Erwartung!“
Zu Hunderten, vielleicht zu Tausenden sind damals die Menschen aus Jerusalem und von überall her zum Jordan geströmt, um Johannes zu hören.
„Das ganze Volk war voller Erwartung!“
Und im Stillen dachten sie: Ob Johannes nicht vielleicht selber der Messias ist?

Kurz eine Zwischenfrage: Gilt das für uns auch, dass wir voller Erwartung sind?
Voller Erwartung, dass wir damit rechnen: Wann tut Gott endlich etwas?
Wenn wir sonntags zur heiligen Messe kommen, sind wir dann voller Erwartung, dass Gott uns heute trifft, dass er uns anspricht?

„Das ganze Volk war voller Erwartung.“
Wenn wir nichts mehr erwarten, dann ist das so, als wenn wir dem Wirken Gottes einen Riegel vorschieben, ihm die Hände binden. Wer nichts mehr erwartet, der darf sich nicht wundern, dass letztlich das ganze Christenleben furchtbar langweilig wird.

„Ich taufe mit Wasser…“
Die Menschen damals haben große Erwartungen gehabt an Johannes.
„Ob er vielleicht selbst der Messias ist…?“
Doch er wehrt ab: „Ich taufe mit Wasser.“
Wir kennen die Redensart: „Der kocht auch nur mit Wasser.“
Johannes will damit sagen. Ich bin ein Mensch wie ihr. Wenn ihr von mir etwas erwartet, dann werdet ihr immer irgendwo enttäuscht.
Das gilt heute auch. Wenn wir von Menschen etwas erwarten, dann werden wir wechselseitig enttäuscht sein, weil wir alle „mit Wasser kochen“.

Und darum wird diese falsche Erwartung der Menschen im Evangelium umgebogen. Johannes sagt: „Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich. Und er wird nicht mit Wasser taufen, sondern er wird mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen.“

Was bei der Taufe Jesu geschieht:
Wenige Tage später kommt Jesus an den Jordan und lässt sich selber von Johannes taufen.

Er – der Gottessohn – steigt hinab zum Jordan – er steigt hinab, dorthin, wo wir Menschen sind;
Er – der Sündenlose – stellt sich in die Reihe der Sünder, die von Johannes die Taufe der Umkehr empfangen wollen;
Er – der Reine – unterzieht sich dem Taufbad der Reinigung.

Und dann geschieht das, was man mit einer „Gottesoffenbarung“ umschreiben kann.
„Während er betete (= die Verbindung mit Gott pflegte)
– öffnete sich der Himmel –
– und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, –
wie am Anfang der Schöpfung, wo Gottes Geist über den Wassern schwebte;
– und eine Stimme aus dem Himmel sprach: – wie bei der Gottesoffenbarung am Sinai…
– „Du bist mein geliebter Sohn, – vgl. Ps 2
– an dir habe ich Gefallen gefunden.“ – vgl. Gottesknechtslied bei Jesaja.

Bei der Taufe Jesu geschahen entscheidende Dinge.
Mich erstaunt, dass auf diese göttliche Offenbarung hin überhaupt keine Reaktion berichtet wird. Nur Johannes scheint sie wahrgenommen zu haben.
Er bezeugt an anderer Stelle von diesem Erlebnis:
„ Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. …
Das habe ich gesehen, und ich bezeuge: Er ist der Sohn Gottes.“ (Joh 1,33f).

Auch für uns Getaufte gelten diese drei Aussagen dieser Gottesoffenbarung.
1. Auch bei unserer Taufe öffnet sich der Himmel und Gottes Geist kommt auf uns herab
Das ist ein Bild dafür, dass Gott selbst die Verbindung mit uns aufnimmt.
Israel, das Volk Gottes hatte im Laufe der Geschichte den Eindruck gewonnen: Durch unsere Sünde ist der Himmel verschlossen. Wir kommen nicht mehr zu Gott durch. Gott hört uns nicht. Er greift auch nicht ein.
Doch das Evangelium sagt: Der Himmel öffnet sich über dir.
Du kannst mit Gott Verbindung aufnehmen durch das Gebet.
(Das griechische Wort für beten bedeutet: seine Wünsche zu Gott hin richten).
Wenn wir unsere Wünsche zu dem lebendigen Gott hin richten, dann öffnet sich der Himmel und Gottes Geist steht uns bei.

2. Gott sagt als erstes auch zu uns: Du bist mein geliebter Sohn / du bist meine geliebte Tochter.
Das gilt für jede und jeden von uns, denn durch die Taufe sind wir in die große Gottesfamilie aufgenommen worden.
„Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es.“
Und an anderer Stelle: „Wir haben den Geist empfangen, der uns zu Kindern Gottes macht, den Geist, in dem wir rufen: ABBA, guter Vater…“
Das heißt auch: das verheißene Erbe – die Gemeinschaft mit Gott im Himmel – kann uns keiner mehr nehmen.

3. Und auch uns wird zugesagt aufgrund der Taufe: an dir habe ich Gefallen gefunden.
Und das sagt Gott zu jeder und jedem: „Du bist ein Mensch, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Mit allen Macken und Kanten, so wie Du bist. Wenn Gott Dich anschaut, wenn er in Dein Gesicht schaut, dann ist es gleichsam so, als wenn er in einen Spiegel schaut, weil Du sein Ebenbild bist. Darum bist Du ihm ungeheuer wichtig. „Ich habe an dir Wohlgefallen.“ Das tut so gut, wenn man weiß: Gott hat an mir Wohlgefallen. Es kann nämlich sein, dass wir in Situationen kommen, wo kein Mensch mehr an uns Wohlgefallen hat, wo ich mich selber vielleicht nicht mehr ausstehen kann. Aber dann gilt immer noch. Gott hat an mir Wohlgefallen.

All das Große, das am Jordan seinen Anfang nimmt, beginnt mit dieser Haltung: „Das ganze Volk war voller Erwartung.“ Und ich wünschte mir dies Eine: Wenn wir schon keine große Erwartung haben, dann doch wenigstens eine kleine Erwartung, aber an einen großen Gott.

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Links:

–> zum Antwortpsalm: Psalm 29: Erscheinen der Herrlichkeit Gottes in Naturgewalten

–> zum Evangelium: –

–> zu den Liturgischen Texten siehe auch Schott: Fest Taufe des Herrn

–> zu Johannes d. Täufer: siehe auch: – “Zeuge für das Licht

–> zum Afrikatag (im Bistum Münster = 13. Januar 2019): missio – Afrikatag 2019

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

© Georg Michael Ehlert

(c) G. M. Ehlert

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Stand: 10. Januar 2019