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26.03.2023 – 5. Fastensonntag A

Zu neuem Leben auferstehen

Sonntag, 26. März 2023

1. Lesung: (Ez 37,12b-14) Gott haucht den Menschen neuen Lebensgeist ein…
2. Lesung: (Röm 8,8-11) Wer aus Gottes Geist lebt, hat teil am Leben Christi…
Evangelium: (Joh 11,1-45) Wer an Christus glaubt, wird leben…

5. Fastensonntag A – Passionssonntag

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Ach – Jerusalem

Die Tränen Christi – im Blick auf die Stadt Jerusalem

Beim feierlichen Einzug Jesu in die Stadt Jerusalem klagt er im Blick auf diese Stadt Jerusalem (= „Gründung des Friedens“):

„41 Und als er sich näherte – sehend die Stadt –
klagte er auf sie zu/ (weinte er über sie)
42 sagend (folgendes):
„(ach) wenn du (doch) erkannt (hättest) an diesem Tag – ja auch du
das zum Frieden (führende)
nun aber wurde es verborgen vor deinen Augen,
43 dass sie kommen werden – die Tage – über dich;
und sie werden aufwerfen/ errichten – die Feinde dein –
einen (Belagerungs-)wall (vor) dir
und sie werden ringsum einschließen dich
und sie werden zusammenhalten dich von allen Seiten her
44 und sie werden zu Boden schmettern/ dem Boden gleichmachen dich
– (ja) dich und deine Kinder in dir
und nicht (wegsenden)/ lassen Stein auf Stein in dir,
dafür, dass du nicht erkannt hast die (rechte) Zeit deiner Heimsuchung.“
(Lk 19,41-44)

Jesus kommt als der gute „Hirt und Bischof eurer Seelen“ (1 Petr 2,25)
– Hirt = Pastor;
– und als „Bischof der Seelen“ (episkopos = Aufseher = Supervisor = der die Übersicht hat)

Jesus kommt zur Visite/ Visitation* = zur „Heimsuchung“ – er kommt in „sein Haus“…

*Ziel einer (Arzt-)Visite ist es,
dass sich der Arzt kümmert und Vertrauen weckt.
Bei der Visitation ist das ähnlich,
weil der Bischof kommt, sich kümmert und schaut, wie es der Gemeinde geht,
um zu bestärken, wo Dinge gut gehen
und zu schauen, woran wir kranken
und wo unsere Selbstheilungskräfte mobilisiert werden können.

Jesus „kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ (Joh 1,11)

daher klagt er voller Trauer:
„Ach, wenn du doch erkannt hättest
an diesem Tag deiner Heimsuchung,
was dir Frieden/ Heilung/ Heil bringt…“
(Lk 19,42)

Noch einmal stimmt Jesus die Totenklage über Jerusalem an auf seinem Kreuzweg:
Es folgte ihm eine große Menge des Volkes,
darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten.
Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte:
„Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; weint vielmehr über euch und eure Kinder!
Denn siehe, es kommen Tage, da wird man sagen:
Selig die Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben.
Dann wird man zu den Bergen sagen: „Fallt auf uns! und zu den Hügeln: Deckt uns zu!“ (Hos 10,8)
Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?“
(Lk 23,27-31)

Das biblische Buch der Klagelieder

Auch die Klagelieder des Jeremias sind ein Buch voller Tränen – im Blick auf die zerstörte Stadt Jerusalem (siehe –> Klagelieder-Einführung )

1. Klage im Blick auf das zerstörte Jerusalem – „Jerusalem ist ohne Trost“ (Klgl 1,1-22)

2. Klage im Blick auf die Zerstörungen – „Gottes Gericht ist erbarmungslos“ (Klgl 2,1-22 )

3. Eine persönliche Klage – „Hoffnung trotz gebrochener Lebenskraft“ (Klgl 3,1-66)

4. Klage im Blick auf die Folgen des Zornes Gottes – „Hoffnung auf Gerechtigkeit“ (Klgl 4,1-22)

5. Klage um Zuwendung und Wiederherstellung Israels – „die notwendige Umkehr“( Klgl 5,1-22)

Im jährlichen Gedenken am  „9. Av“ wird auch in der jüdischen Tradition an die Zerstörungen des Jerusalemer Tempels
– im Jahr 586 v. Chr.
– im Jahr 70 n. Chr.
– und die Niederschlagung des Bar Kochba Aufstandes 135 n. Chr.
erinnert. = ein jährlicher „Tag der Tränen“.

Mit Jesus sollten auch wir weinen über die Zerstörung von Städten und Lebensräumen in unseren Tagen: Aleppo, Mossul…

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

© Georg Michael Ehlert

(c) G. M. Ehlert

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