Christkönigssonntag
= letzter Sonntag im Kirchenjahr
(= Totensonntag, = Ewigkeitssonntag)
20. November 2016
Im Markusevangelium heißt es nach der Schilderung der künftigen Not:
Wenn ihr all dieses geschehen seht, dann sollt ihr sehen:
„Er?/Sie?/Es? ist nahe vor der Tür.“ (Mk 13,29)*
*Er/ Sie/ Es ist nahe vor der Tür.
ES = das Ende, der Tod
so heißt der letzte Sonntag im Kirchenjahr in vielen Kalendern: TOTENSONNTAG
SIE = die Vollendung, die Ewigkeit
so heißt der letzte Sonntag im Kirchenjahr in der evangelischen Tradition:
EWIGKEITSSONNTAG.
ER = Christus, der König der Herrlichkeit
so feiern die Katholiken (seit der Liturgiereform 1969) am letzten Sonntag im Kirchenjahr das Hochfest:
CHRISTKÖNIG.
–> zum Christkönigssonntag: Christus – König
–> verschiedene Bezeichnungen für den letzten Sonntag im Kirchenjahr:
Tod-Christus-Ewigkeit
Christkönigssonntag im Lesejahr C (= 20. November 2016)
Eröffnungsvers (Offb 5,12; 1,6)
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen,
Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre.
Ihm sei die Herrlichkeit und die Herrschermacht in Ewigkeit.
(Lesejahr A)
1. Lesung: Ez 34, 11-12.15-17
Ihr, meine Herde, ich sorge für Recht zwischen Schafen und Schafen, zwischen Widdern und Böcken
2. Lesung: 1 Kor 15, 20–26.28
Christus wird seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergeben, damit Gott herrscht über alles und in allem
Evangelium: Mt 25, 31–46
Der Menschensohn wird sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen, und er wird die Menschen voneinander scheiden
zu Mt 26,31-46: Jesu Rede vom Weltgericht
Liturgische Texte siehe auch Schott: Christkönigssonntag A
(Lesejahr B) – 25. November 2012
1. Lesung: Dan 7, 2a.13b-14
Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft
2. Lesung: Offb 1, 5b-8
Der Herrscher über die Könige der Erde hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott
Evangelium: Joh 18, 33b-37
Du sagst es, ich bin ein König
siehe auch zum Christkönigssonntag 2009
Liturgische Texte siehe auch Schott: Christkönigssonntag B
(Lesejahr C) – 20. November 2016
1. Lesung: 2 Samuel 5,1-3 –
Sie salbten David zum König von Israel
2. Lesung: Kol 1,12-20 –
Er hat uns aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes
siehe auch Übersetzung (Kol 1,12-20) u. Bild-Meditation:
christushymnus-kol-1-12-20
Evangelium: Lk 23,35-43
Jesus, denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst
siehe auch: Lk 23,35-43
und: Lk 23,32-49 Jesu Tod am Kreuz
Liturgische Texte siehe auch Schott: Christkönigssonntag C
Evangelium vom Christkönigssonntag C (in eigener, wortgetreuer Übersetzung):
Lk 23,32 Es wurden geführt aber zwei andere der Übeltäter
mit ihm (= Jesus) hingerichtet zu werden.
3 5 Und hinzugestellt das Volk schauend
es verspotteten (ihn) aber auch die Anführer, sagend:
„Andere rettete er,
er rette sich selbst,
wenn dieser ist der Christus des Gottes,
der Auserwählte.“
36 Es verhöhnten aber ihn auch die Soldaten, herangekommen (seiend)
Essig bringend zu ihm
37 und sagend:
„Wenn du bist der König der Juden,
rette dich selbst.“
38 Es war aber auch eine Aufschrift über ihm:
‚Der König der Juden (ist) dieser.‘
39 Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte ihn, sagend:
„Bist du nicht der Christus?
Rette dich selbst und uns.“
40 Antwortend aber der andere ihm vorwerfend, sprach er:
„Nicht einmal du fürchtest den Gott,
da du in demselben Urteil bist?
41 Und wir zwar gerechterweise,
Gleichwertiges nämlich (zu dem) was wir getan haben
empfangen wir;
dieser aber nichts Ungehöriges hat er getan.“
42 Und er sagte:
„Jesus, werde an mich erinnert,
wenn du kommst in deiner Königsherrschaft.“
43 Und ER sprach zu ihm:
„Amen, dir sage ich,
Heute wirst du mit mir sein in dem Paradies.“

Wir feiern Christus, der kommt, uns den Zugang zum Himmelreich aufzuschließen.
Das Evangelium (= Lk 23,35-43), das am letzten Sonntag im Kirchenjahr (C) vorgelesen wird, ist eine echte Herausforderung:
Da hängt Jesus wie ein Verbrecher am Kreuz, neben ihm zwei Verbrecher.
Über ihm ein Schild mit dem Grund für dieses Todesurteil der Römer:
„Das ist der König der Juden“ (alle Juden, die dies lasen, mussten dies als eine Verhöhnung verstehen).
Der eine Verbrecher am Kreuz höhnt wie einige von den jüdischen Hohepriestern und den römischen Soldaten: „Wenn Du wirklich der Messias bist, dann hilf Dir doch selbst und auch uns!“
Doch der andere Verbrecher, der ebenso gerne gerettet würde, argumentiert auf einer anderen Ebene: Er glaubt, dass dieser Jesus, der da neben ihm am Kreuz hängt der Messias ist.
So wagt er es in seiner Sterbestunde zu bitten:
„Jesus, denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst.“
Dadurch verändert sich für ihn alles.
Er erhält das Versprechen von Christus, dem König:
„Heute noch wirst Du mit mir im Paradies sein!“
Dieses „HEUTE“
hat im Lukasevangelium eine besondere heilsgeschichtliche Bedeutung.
1. „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren,
er ist der Messias, der Herr.“
Botschaft der Engel von der Geburt Jesu an die Hirten (Lk 2,11)
2. „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“
Jesus bei seiner 1. Predigt in Nazaret (Lk 4,21)
3. „Heute haben wir etwas Unglaubliches gesehen“
nach der Heilung eines Gelähmten
als Zeichen Jesu zur Vollmacht zur Sündenvergebung (Lk, 5,26)
4. „Heute muss ich in deinem Haus zu Gast sein“
u. 5. „Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden…“
Jesu Wort zum Zöllner Zachäus (Lk 19,5 u. 9)
6. „Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht,
wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen.“
Jesu Wort an Petrus (Lk 22,34) – und dessen Reuetränen (Lk 22,61f)
7. „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“
Wort Jesu an den reumütigen Schächer in der Sterbestunde am Kreuz (Lk 23,43)
Die Macht und Herrlichkeit Christi, des Sohnes Gottes, bekundet sich vor allem in der Autorität, mit der er dem Menschen die Schuld vergibt und in der Verheißung der Teilnahme an seiner Herrschaft.
siehe auch: „Christkönigsfest“
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Gedanken – Meditationen – Einblicke
© Georg Michael Ehlert
