2. Sonntag der Osterzeit A
– SONNTAG DER GÖTTLICHEN BARMHERZIGKEIT –
(Weißer Sonntag)
Sonntag, 16. April 2023
1. Lesung: (Apg 2,42-47) Das Bild einer idealen Gemeinde…
2. Lesung: (1 Petr 1,3-9) Wenn der Glaube sich bewährt…
Evangelium: (Joh 20,19-31) Das Geschenk des Auferstandenen an die Jünger: Friede!…
„shālôm ʻalêḵem!“
- Liturgische Texte zum 2. Sonntag der Osterzeit A
- Evangelium Joh 20,19-31
- Bild zur Meditation
- Impulse zum Evangelium
- Gebet
- Links
Liturgische Texte zum 2. Sonntag der Osterzeit (A)
Eröffnungsvers:
„Quasimodo geniti infantes, alleluja,
rationabile sine dolo lac concupiscite, alleluja.“
„Wie neugeborene Kinder, Halleluja,
verlangt nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, Halleluja.“
(1 Petr 2,2a)
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
durch die jährliche Osterfeier
erneuerst du den Glauben deines Volkes.
Lass uns immer tiefer erkennen,
wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereinigt hat;
wie mächtig dein Geist, aus dem wir wiedergeboren sind;
und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus…
1. Lesung: aus der Apostelgeschichte 2,42-47:
„Alle, die gläubig wurden, bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam“
Antwortpsalm: Psalm 118,2 u. 4.22-23.24 u. 26-27a:
Danket dem HERRN, denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig
- Psalm 118: Palmsonntagspsalm
2. Lesung: aus dem 1. Petrusbrief (1 Petr 1,3-9):
„Durch die Auferstehung Jesu Christi haben wir eine lebendige Hoffnung“
Ruf vor dem Evangelium (Joh 20,29)
Halleluja! Halleluja!
(So spricht der Herr:)
Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst du.
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Halleluja!
Evangelium (Lesejahr: A B C): Joh 20,19-31:
Acht Tage darauf kam Jesus und trat in ihre Mitte
- zu den Liturgischen Texten vom 2. Sonntag der Osterzeit (A) siehe auch: „Schott (2.O.A)„
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Evangelientext
Joh 20,19-31 (Arbeitsübersetzung von G. M. Ehlert)
Am Ostersonntag Abend
19 Seiend – nun – spät/ Abend – des – Tages –
jenes – des – (Tages) eins * – (nach dem) Sabbat –
* Tag Eins nach dem Sabbat = Ostersonntag,
im Griechischen steht nicht erster Tag, sondern „Tag Eins“ –
Hinweis auf den „Tag Eins“ der Schöpfung (vgl. Gen 1,5)
Mit der Auferstehung Christi beginnt die „Neuschöpfung“
und – die – Türen – waren verschossen worden –
dort, wo – es waren – die – Jünger – [versammelt] –
durch/ aus/ infolge – der – Furcht – (vor) den – Juden –
es kam – der – Jesus –
und – stellte sich – hinein in – die – Mitte –
und – er sagt – zu ihnen:
„Friede (sei mit) euch!„
20 Und – dieses – gesprochen habend –
zeigte er – die – Hände – und – die – Seite – ihnen. *
Sich freuend – nun – die – Jünger – erblickt habend – den – Herrn.
* vgl. Jes 52,5:
„Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen,
wegen unserer Sünden zermalmt.
Zu unserem Heil (=Schalom) lag die Strafe auf ihm,
durch seine Wunden sind wir geheilt.“
21 Es sprach – nun – zu ihnen – der – Jesus – wiederum:
„Friede (sei mit) euch!
Gleichwie – abgesandt hat – mich – der Vater
auch ich – schicke – euch.“
22 Und – dieses – gesprochen habend –
hauchte er (sie) an – und – sagt – ihnen:
„Empfangt/ erhaltet – Heiligen – Geist!“ *
* wie Gott dem Adam (= Erdling) seinen Lebensatem einhauchte,
so dass er zu einem lebendigen Wesen wurde (vgl. Gen 2,7)
und wie der Geist das Totengebein anhaucht
und erneut zum Leben erweckt
(vgl. die Vision des Propheten Ezechiel, Ez 37,9)
so haucht der Auferstandene die Apostel an,
so dass sie zu neuen, „österlichen“ Menschen werden
mit der göttlichen Vollmacht, Sünden zu vergeben.
23 wenn – irgendeines (Menschen) – ihr wegsenden/ erlassen würdet – die – Sünden –
weggesandt/ erlassen sind sie – ihnen;
wenn – irgendeines (Menschen) – ihr festhalten/ zurückhalten würdet –
festgehalten/ zurückgehalten worden sind sie.„
Einige Zeit später
24 Thomas – aber – einer – aus – den – Zwölf,
der genannt wird – „Didymus/ = Zwilling“
nicht – war er – mit – ihnen – als – gekommen war – Jesus.
25 Es sagten – nun – ihm – die – anderen – Jünger:
„Wahrgenommen haben wir – den – Herrn!“
Der – aber – sprach – zu ihnen:
„Wenn – nicht – ich erblicken würde – in – den – Händen – von ihm – das – Abbild – der – Nägel
und – werfen würde (=festmache) – den – Finger – von mir – in – das – Abbild – der – Nägel
und – werfen würde (=festmache) – die – Hand – von mir – in – die – Seite – von ihm
gar – nicht – werde ich glauben/ zum Glauben kommen.“
Am 2. Ostersonntag
26 Und – nach – den – Tagen – acht – (= nach acht Tagen) –
wiederum – es waren – drinnen – die – Jünger – von ihm –
und – Thomas – mit – ihnen.
Es kommt – der – Jesus –
die – Tür – (war) verschlossen worden –
und – stellte sich – in – die – Mitte – und – sprach:
„Friede (sei mit) euch!“
27 Darauf – sagt er – zu dem – Thomas:
„Trage – den – Finger – von dir – hierher –
und – siehe – die – Hände – von mir –
und – trage – die – Hand – von dir –
und – werfe sie (=mache sie fest) – in – die – Seite – von mir,
und – nicht – sei ungläubig, – sondern – gläubig!“
28 Es antwortete – Thomas – und – sprach – zu ihm:
„O – mein – Herr – und – o – mein – Gott!“
29 Sagt – zu ihm – der – Jesus – (folgendes):
„Du hast erblickt mich – du bist glaubend geworden/ hast geglaubt.
Glückselige, – die – nicht – Wahrnehmenden – und (doch) – Glaubenden.“
1. Epilog zum Johannesevangelium
30 Viele – aber – nun – und – andere – Zeichen – hat getan – der – Jesus –
vor (den) Augen – der – Jünger – von ihm –
die – nicht – (auf-)geschrieben worden sind – in – dieser – Buchrolle;
31 diese – aber – sind (auf)geschrieben worden,
damit – ihr glaubt/ zum Glauben kommt – (folgendes):
„Jesus – ist – der – Christus – der – Sohn – des – Gottes“
und – damit – als Glaubende – (ewiges) Leben – ihr haben würdet –
in – dem – Namen – von ihm.
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Bild zur Meditation:
„Als die Jünger aus Furcht die Türen verschlossen hatten…“

„ICH BIN die Tür“ (Joh 10,9) – Grafik von G. M. Ehlert zum 2. Ostersonntag 2022
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Impulse
שָׁלוֹם עֲלֵיכֶם (= shālôm ʻalêḵem) = Friede sei mit euch!
Heute erscheint der auferstandene Herr den Jüngern und er zeigt ihnen, die ihn verlassen hatten, seine Barmherzigkeit, indem er ihnen seine Wunden zeigt.
Einen besonderen Akzent erfahren seine Worte durch einen Gruß, der im heutigen Evangelium dreimal vorkommt: »Friede sei mit euch!« (Joh 20,19.21.26).
Friede sei mit euch! Dies ist der Gruß des auferstandenen Herrn, der kommt, um jeder menschlichen Schwäche und jedem Fehler zu begegnen.
Folgen wir also diesem dreimaligen Friede sei mit euch, so werden wir ein dreifaches Wirken der göttlichen Barmherzigkeit in uns entdecken. Vor allem schenkt sie Freude, dann führt sie zu Versöhnung, schließlich spendet sie Trost in allen Mühen.
Mehr dazu in der Predigt von Papst Franziskus zum Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit (24.04.2022)
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Gebet:
Mein Herr und mein Gott!
nimm alles von mir, was mich hindert zu dir:
– nimm mir meine Angst, wenn ich mich aus Angst verschließe.
– nimm mir meine Zweifel, wenn ich der Verzweiflung nahe bin.
– nimm mir meine vermeintliche Glaubenssicherheit,
wenn sie mich hindern, nach dir zu fragen und dich zu finden.
Mein Herr und mein Gott!
gib alles mir, was mich führet zu dir:
– lass mich nach dir fragen in der Gemeinschaft der Glaubenden
– lass mich dich finden in deinem lebendigen Wort
– lass mich dich schmecken in den Gaben der Eucharistie,
damit mein Glauben, Nahrung und Lebenskraft bekommt.
Mein Herr und mein Gott!
O nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir:
– dann kann ich wie Thomas voll Freude und Glauben bekennen:
„Mein Herr und mein Gott!“
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Links:
–> zur 1. Lesung: –
–> zum Antwortpsalm: Psalm 118: Palmsonntagspsalm
–> 2. Lesung:
–> Evangelium: Joh 20,19-31: eigene Übersetzung
–> zu den Liturgischen Texten siehe auch: „Schott (2.O.C)“
- siehe auch: „Göttliche Barmherzigkeit„
- siehe auch: Joh 20,24-31: Das Glaubensbekenntnis des Thomas
- Gedanken zu “Mein-Herr-und-mein-Gott!”
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So 24. April 2022: Osterfest der orthodoxen Christen
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Stand: 14. April 2023