19. Febr. 2023 – 7.A

Erweise Liebe – allen…

Sonntag, 19. Februar 2023

1. Lesung: (Lev 19,1-2.17-18) heilig sein: den Nächsten lieben
2. Lesung: (1 Kor 3,16-23)  Tempel Gottes sein: zu Christus gehören…
Evangelium: (Mt 5,17-37) vollendungsgemäß sein: auch seine Feinde lieben…

7. Sonntag im Jahreskreis A

Liturgische Texte zum 7. Sonntag (Lesejahr A) 

Eröffnungsvers (Ps 13,6)
„HERR, ich baue auf deine Huld,
mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken.
Singen will ich dem HERRN, weil er mir Gutes getan hat.“

Tagesgebet
Barmherziger Gott,
du hast durch deinen Sohn zu uns gesprochen.
Lass uns immer wieder über dein Wort nachsinnen,
damit wir reden und tun, was dir gefällt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus…

1. Lesung: aus dem Buch Levitikus (Lev 19,1-2.17-18)
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst

Antwortpsalm (Ps 103,1-2.3-4.9-10.12-13)
Gnädig und barmherzig ist der HERR,
voll Langmut und reich an Güte

2. Lesung: aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth (1 Kor 3,16-23)
Alles gehört euch: ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott

Ruf vor dem Evangelium: (1 Joh 2,5)
Halleluja! Halleluja!
Wer sich an Christi Wort hält,
in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet.
Halleluja!

Evangelium nach Matthäus (Mt 5,38-48)
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde!

* * *

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Evangelium: Mt 5,38-48  

(eine Arbeitsübersetzung von G. M. Ehlert)

Der Buchstabe des Gesetzes tötet –
der Geist ist es, der lebendig macht
.

– Kernpunkte der “Berglehre Jesu” (Mt 5,17-48)
Evangelium des 6. Sonntages im Jahreskreis A (Mt 5,17-37)
+ Evangelium des 7. Sonntages im Jahreskreis A (Mt 5,38-48)

 * * *

Evangelium des 6. Sonntages im Jahreskreis A (Mt 5,17-37)

Präambel: Nicht Aufhebung,      des Gesetzes
sondern Erfüllung

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
5,17 Nicht möget ihr gesetzmäßig (ableiten)/ denken,
dass ich gekommen bin aufzulösen das Gesetz
(= das Zugeteilte/ Regel/ = das mosaische Gesetz)
oder die Propheten,

nicht bin ich gekommen, um aufzulösen,
sondern um zu erfüllen.

18 Amen, das nämlich sage ich euch:
bis nicht etwa vorübergegangen sein würde der Himmel und die Erde,
der Jota (= kleinster hebräischer Buchstabe) eines oder ein Häkchen (am Buchstaben)
gewiss nicht würde es vorübergegangen sein
von dem Gesetz
bis etwa alles hervorgebracht/
geschehen sein würde. 

19 Wer daher gleichsam lösen würde eines der Innenziele/ Gebote dieser der kleinsten
und lehren würde auf diese Weise die Menschen
„Kleinster“ wird er genannt werden in dem Königtum der Himmel;

wer aber gleichsam sie tut und lehrt –
dieser wird „Großer“ genannt werden im Königtum der Himmel. 

20 Ich sage nämlich euch (folgendes):
wenn nicht darüber hinaus/ überfließend sein würde eure Gerechtigkeit/ Rechtschaffenheit – ,
mehr als die der Schriftgelehrten und Pharisäer,
gewiss nicht kämet ihr (jetzt schon) hinein in das Königtum der Himmel. 

 * * *

Verdeutlichung an 6 Beispielen:

I. Nicht erst der Mord,
sondern schon das Zürnen
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes
Versöhnung hat Vorrang vor liturgischem Opfer

rechtzeitiger Friedensschluss bewahrt vor Verurteilung durch ein weltliches Gericht
→ radikale Bejahung

21 Ihr habt gehört,
dass gesprochen wurde zu den Ursprünglichen/Alten
nicht
wirst/ sollst du morden/ töten
(Ex 20,13; Dtn 5,17)
wenn aber etwa einer morden würde,
verfallen/ unterworfen werde er sein dem Urteil/ Strafgericht. 

22 ICH, aber/ auch/ nun – ja ich sage euch (darüber hinaus):
Jeder, der zürnend ist* seinem Bruder,
verfallen/ unterworfen werde er sein dem Urteil/ Strafgericht;
wenn aber etwa er sprechen würde zu seinem Bruder – „Hohlkopf“** –
verfallen/ unterworfen werde er sein (dem) Synedrium (= dem oberstem jüdischem Gericht);
wenn aber etwa er sprechen würde: „gottloser Rebell“*** –
verfallen/ unterworfen werde er sein hinein in die Gehenna**** des Feuers.

* „zürnend“ = in die Tat umgesetzter Zorn:
der Betroffene bekam 7 Tage „Stubenarrest“;
** „Raka“ = „Hohlkopf“/Vollidiot:
der Betroffene wurde 30 Tage ausgeschlossen aus der Gemeinde;
*** „moore“ = „gottloser Rebell“ = rufschädigende Beleidigung:
der Betroffene musste 30-60 Tage in völliger Isolation leben;
**** „Gehenna“ = Ge-Hinnom-Tal = Müllkippe der Schlachtabfälle im Süden Jerusalems
= Bild für die „Hölle“.
(das Urteil, wer in die Hölle kommt,
bleibt allein dem Gericht Gottes vorbehalten).

23 Wenn du nun hintragen würdest deine Opfergabe auf den Altar –
und dort würdest du (daran) erinnert,
dass dein Bruder/ deine Schwester etwas gegen dich hat zum Altar bringst
und dir dabei einfällt, dass dein Bruder/ deine Schwester etwas gegen dich hat,
24 so sende weg/ lass los dort deine Gabe vor dem Altar;
und begebe dich hinweg – zuerst – und versöhne dich mit deinem Bruder/ deiner Schwester
und dann
(wieder-)kommend trage hinzu deine Gabe. 

25 Sei wohlwollend deinem Widersacher/ Prozessgegner – schnell –
während du bist mit ihm auf dem Weg,
damit nicht etwa dich übergeben würde der Widersacher/
Prozessgegner dem Richter
und der Richter dem
(Gerichts-)Diener
und ins
Wachlokal/ Gefängnis wirst du geworfen.
 

26 Amen, das sage ich dir:
gewiss nicht würdest du herauskommen von dort
solange bis du abgegeben haben würdest den letzten Quadrans
(= kleinste Münze – „Cent“)

 * * *

II. Nicht erst der vollzogene Ehebruch,
sondern schon der begehrende Blick
widerspricht dem Geist des Weisungen Gottes
→ radikale Zuwendung

27 Ihr habt gehört,
dass gesprochen wurde: „Nicht wirst/ sollst du ehebrechen„. (Ex 20,14; Dtn 5,18)

28 ICH aber/ auch/ nun –  ich sage euch (darüber hinaus):
jeder, der blickend auf eine (Ehe-)Frau, um zu begehren diese –
bereits bricht er die Ehe mit dieser in seinem Herzen.

29 Wenn aber/ auch/ nun dein rechtes Auge Ärgernis zur Sünde wird für dich/ dich zum Bösen verführt,
dann nimm/ wähle heraus dieses und wirf es von dir!
Nützlich ist es nämlich dir,
dass du zugrunde gehen lassen würdest eines deiner Glieder
und nicht dein ganzer Leib geworfen werden würde hinein in die Gehenna. 

30 Und wenn deine rechte Hand Ärgernis zur Sünde wird für dich/ dich zum Bösen verführt,
dann schlage ab dieselbe – und wirf sie von dir;
nützlich ist es nämlich dir,
dass du zugrunde gehen lassen würdest eines deiner Glieder
und nicht dein ganzer Leib in die Gehenna würde weggehen. 

 * * *

III. Nicht erst eine ungesetzliche Scheidung,
sondern jede Scheidung
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes
→ radikale Verantwortung

31 Gesprochen wurde aber/ auch/ nun dieses:
Sooft e
iner würde weg-lösen seine (Ehe-)frau –
er gebe ihr einen Scheidungsbrief.“
(vgl. Dtn 24,1)

32 ICH aber/ auch/ nun – ich sage euch (darüber hinaus):
Jeder, der weg-löst seine (Ehe)Frau –
außer aufgrund von Unzucht/
Götzendienst
er macht,
(dass an) dieser Ehebruch begangen wird
und wer etwa eine weg-gelöste heiraten würde, begeht Ehebruch.

 * * *

IV. Nicht erst ein Meineid und ein Eidesbruch,
sondern schon jeder Schwur
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes
Jedes eurer Worte sei wahrhaftig
→ radikale Wahrhaftigkeit

33 Wiederum habt ihr gehört folgendes:
gesprochen wurde zu den
Ursprünglichen/ Alten:
Nicht
wirst/ sollst du falsch schwören(Lev 19,12; Num 30,3)
Du
wirst/ sollst abgeben/ vergelten aber/ auch/ nun dem HERRN deinen Eidschwur.“ (Dtn 23,22)

34 ICH aber/ auch/ nun – ich sage euch (darüber hinaus):
nicht zu schwören – überhaupt nicht –
auch nicht – bei dem Himmel, denn „Thron“ ist er des Gottes;
35 auch nicht bei der Erde, denn „Fußschemel“ ist sie für seine Füße,
auch nicht bei Jerusalem, denn „Stadt des großen Königs“ ist sie;
36 auch nicht bei deinem Haupt;
denn nicht vermagst du
(auch nur) ein Haar – weiß (geworden) – zu machen des schwarzen (gleich)
(d.h. du vermagst nicht das Grauwerden des Haares = dein Altern rückgängig zu machen). 

37 So aber/ auch/ nun soll es sein:
Das Wort von euch: Ja!
(sei ein) Ja! – Nein! (sei ein) Nein! 

das aber/ auch/ nun übermäßige – dieses aus des Bösen ist es. 

  * * *

Evangelium des 7. Sonntages im Jahreskreis A (Mt 5,38-48)

V. Nicht erst eine willkürliche Vergeltung,
sondern schon jeder Gedanke an Vergeltung
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes
vielmehr soll Böses mit Gutem vergolten werden
→ radikale Versöhnungsbereitschaft

38 Ihr habt gehört,
dass gesprochen worden ist:

„ein Auge anstelle eines Auges
und „
ein Zahn anstelle eines Zahnes„. (Ex 21,24; Lev 24,20; Dtn 19,21)

39 ICH aber/ auch/ nun – ich sage euch (darüber hinaus):
nicht sich entgegen zu stellen/ Widerstand zu leisten dem (moralisch) bösen (Menschen),
sondern wer immer dich ins Gesicht schlägt auf deine rechte Wange;
wende hin zu ihm auch die andere.

40 Und dem Wünschenden/ die Absicht habenden dich zu scheiden/ vor Gericht zu bringen
und = um das Untergewand von dir zu nehmen/ erhalten,
sende weg/ überlass ihm auch das Gewand/ den Mantel.

41 Und wer immer dich zum Botendienst zwingen wird eine Meile,
führe darunter/ trage durch mit ihm zwei.

42 Dem dich bittenden/ von dir fordernden gib!
und von dem
Wünschenden/ die Absicht habenden von dir Geld zu leihen, nicht wende dich ab!

 * * *

VI. Nicht erst ein Hass gegenüber dem Nächsten
sondern schon mangelnde Liebe gegenüber dem Feind
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes
→ grenzenlose Liebe

43 Ihr habt gehört, dass gesprochen wurde:
Du wirst/ sollst Liebe schenken dem Nahen von dir“ (Lev 19,18)
und
hassen/ zurückweisen den feindlichen gesinnten/ Feind von dir. 

44 ICH aber/ auch/ nun – ich sage euch (darüber hinaus):
Schenkt Liebe den feindlich gesinnten/ Feinden von euch
und erbittet zugunsten der euch Verfolgenden,
45 auf dass ihr geboren werden würdet zu Söhne/ Töchter eures Vaters in den Himmeln;
fürwahr
/ denn seine Sonne lässt er aufgehen über Böse und Gute,
und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

46 Wenn nämlich ihr Liebe schenken würdet (nur) den euch Liebe schenkenden,
was für einen Lohn habt ihr? –
Tun nicht etwa auch die Zöllner das selbe? 

47 Und wenn ihr begrüßen würdet (als Gäste) nur eure Brüder (und Schwestern),
was Übermäßiges tut ihr?
Tun nicht etwa auch die den (heidnischen) Völkern zugehörenden das selbe?

 * * *

Fazit: Eure Liebe soll Gottes Weisungen gemäß alle umfassen,
so wie seine Liebe grenzenlos ist.

48 Ihr werdet sein nun – ja ihr:
zum Ziel gelangt/ vollendet/ volljährig/ erwachsen/ vollkommen
wie der Vater von euch – der himmlische –
zum Ziel gelangt/ vollendet/ vollkommen ist.

* * *

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Bild zur Meditation:

„Vollendungsgemäß


„Ein neues Gebot“ – Grafik von G. M. Ehlert, Febr. 2011

Bildlegende:
Das Herzstück
der Berglehre Jesu:
Die „Um-schreibung“
der Lebensweisungen Gottes
von den Steintafeln des Sinai
in die Herzen der Menschen
hinein

 * * *

ICH BIN
         nicht gekommen, Gesetz und Propheten aufzulösen
              sondern zu erfüllen 

Gottes Berge
         Horeb auf dem Sinai
              Berg der Seligpreisungen in Galiläa 

Gottes Weisungen
         Das Zehnwort auf Tafeln aus Stein
              Die Berglehre Jesu in Herzen aus Fleisch 

Gottes Auftrag
         seine Gebote treu zu bewahren
              wer den Nächsten liebt, hat das Gesetz erfüllt.

(G. M. Ehlert)

* * *

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Impuls:  

Der Buchstabe des Gesetzes tötet
                      der Geist ist es, der lebendig macht

Nicht erst der Mord,
sondern schon das Zürnen
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes
Versöhnung hat Vorrang vor liturgischem Opfer
rechtzeitiger Friedensschluss bewahrt vor Verurteilung durch ein weltliches Gericht

Nicht erst der vollzogene Ehebruch,
sondern schon der begehrende Blick
widerspricht dem Geist des Weisungen Gottes

Nicht erst eine ungesetzliche Scheidung,
sondern jede Scheidung
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes

Nicht erst ein Meineid und ein Eidesbruch,
sondern schon jeder Schwur
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes
Jedes eurer Worte sei wahrhaftig

Nicht erst eine willkürliche Vergeltung,
sondern schon jeder Gedanke an Vergeltung
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes
vielmehr soll Böses mit Gutem vergolten werden

Nicht erst ein Hass gegenüber dem Nächsten
sondern schon mangelnde Liebe gegenüber dem Feind
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes

Nicht erst das Tun des Bösen,
sondern schon das Unterlassen des Guten
widerspricht dem Geist der Weisungen Gottes
 

Eure Liebe soll Gottes Weisungen gemäß alle umfassen,
so wie seine Liebe grenzenlos ist.

* * *

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Gebet/ Meditation:

HERR, mach mich zu einem Instrument Deines Friedens

HERR, mach mich zu einem Instrument Deines Friedens.
Wo der Hass herrscht,                       lass mich die Liebe entfachen.
Wo die Beleidigung herrscht,             lass mich die Vergebung entfachen.
Wo die Zerstrittenheit herrscht,          lass mich die Einigkeit entfachen.
Wo der Irrtum herrscht,                     lass mich die Wahrheit entfachen.
Wo der Zweifel herrscht,                   lass mich den Glauben entfachen.
Wo die Verzweiflung herrscht,           lass mich die Hoffnung entfachen.
Wo die Finsternis herrscht,                lass mich Dein Licht entfachen.
Wo der Kummer herrscht,                 lass mich die Freude entfachen.

O MEISTER, lass mich (mehr) anstreben:
dass ich tröste,               als dass ich getröstet werde,
dass ich verstehe,           als dass ich verstanden werde,
dass ich liebe,                 als dass ich geliebt werde,

denn wer gibt,                der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht,                   dem wird verziehen,
und wer stirbt,                der erwacht zum ewigen Leben.

* * *

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Links:

Gedenktage:

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Gedanken – Meditationen – Einblicke

Georg Michael Ehlert

(c) G. M. Ehlert

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Stand: 19. Februar 2023

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