Neujahr –
Oktavtag von Weihnachten –
Hochfest der Gottesmutter Maria –
Weltfriedenstag
Sonntag, 1. Januar 2023
- Liturgische Texte zum Hochfest der Gottesmutter Maria
- Evangelium Lk 2,21 Beschneidung u. Namensgebung Jesu
- Bild zur Meditation
- Impulse zum 1. Januar
- Links
Liturgische Texte zum Hochfest der Gottesmutter Maria
Eröffnungsvers: (vgl. Jer 29,11.12.14)
Gruß dir, heilige Mutter, du hast den König geboren,
der in Ewigkeit herrscht über Himmel und Erde.
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
durch die Geburt deines Sohnes Jesus
aus der Jungfrau Maria
hast du der Menschheit das ewige Heil geschenkt.
Lass uns (auch im neuen Kalenderjahr) immer und überall
die Fürbitte der gnadenvollen Mutter erfahren,
die uns den Urheber des Lebens geboren hat,
Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott;
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
ERSTE Lesung aus dem Buch Numeri (Num 6,22-27)
So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen
–> Num 6,22-27 Der Aaronitische Segen
Antwortpsalm: Psalm 67,2-3.5.6 u. 8
Gott sei uns gnädig und segne uns.
–> zu Psalm 67: Bitte um Gottes Segen – im Blick auf alle Völker
ZWEITE Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater (Gal 4,4-7)
Gott sandte seinen Sohn, geboren von einer Frau, damit wir die Sohnschaft erlangen
–> eigene Übersetzung Gal 4,4-7
Ruf vor dem Evangelium (vgl. Lk 21,36)
Halleluja. Halleluja.
Einst hat Gott zu den Vätern gesprochen durch die Propheten;
heute aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn.
Halleluja.
Evangelium aus dem Lukasevangelium (Lk 2,16-21)
… Als acht Tage vorüber waren, gab man dem Kind den Namen Jesus
–> zu Lk 2,16-21 Beschneidung u. Namensgebung Jesu (Neujahr ABC)
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Evangelientext –
Übersetzung G. M. Ehlert
Der 8. Tag nach der Geburt – Beschneidung und Namensgebung Jesu
2,21 Und als erfüllt wurde der achte Tag des Beschneidens* von ihm
und es wurde gerufen sein Name Jesus (= Gott rettet),
der gerufen wurde von dem Engel/ Boten
bevor sie (= Maria) ihn aufgenommen hatte in die Leibeshöhle.
* vgl. Gen 17,9-14: Beschneidung als Bundeszeichen
„Und Gott sprach zu Abraham: Du aber halte meinen Bund, du und deine Nachkommen, Generation um Generation. Das ist mein Bund zwischen mir und euch samt deinen nachkommen, den ihr halten sollt: Alles, was männlich ist unter euch, muss beschnitten werden. Am Fleisch eurer Vorhaut müsst ihr euch beschneiden lassen. Das soll geschehen zum Zeichen des Bundes zwischen mir und euch. Alle männlichen Kinder bei euch müssen, sobald sie acht Tage alt sind, beschnitten werden in jeder eurer Generationen, seien sie im Haus geboren oder um Geld von irgendeinem Fremden erworben, der nicht vor dir abstammt. Beschnitten muss sein der in deinem Haus Geborene und der um Geld Erworbene. So soll mein Bund, dessen Zeichen ihr an eurem Fleisch tragt, ein ewiger Bund sein. Ein Unbeschnittener, eine männliche Person, die am Fleisch ihrer Vorhaut nicht beschnitten ist, soll aus ihrem Stammesverband ausgemerzt werden. Er hat meinen Bund gebrochen.“
An diesem geheiligten Ritus (als äußeres Zeichen des Bundes und als ein Akt ritueller Reinigung) hingen die Juden mit ganzer Seele, mehr als an allem andern, mehr als an ihrem Leben, wie man zur Zeit der Makkabäer sah, als sich die jüdischen Mütter lieber töten ließen, als dass sie darauf verzichteten, ihre Söhne beschneiden zu lassen. (vgl. 1 Makk 1,63; 2,46)
–> zur Bedeutung der Beschneidung Jesu
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Bild zur Meditation:
„Meine Zeit steht in Deinen Händen…“ (Ps 16,13)

Meine Zeit steht in deinen Händen – Grafik von G. M. Ehlert, 31.12.2022
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„Meine Zeit steht in deinen Händen“ –
Als nach Milliarden von Jahren in dem „Tohu-wa-bohu“ – dem „Irrsal und
Wirrsal“ auf der Erde, wo kein Sonnenlicht durch die dicken Wolkenschichten aus Vulkanasche hindurch kam – Gott sprach: „Es werde licht!“
(Gen 1,3), da ließ sich seither mit den Kriterien hell/ dunkel die Zeitspanne
von Tag und Nacht unterscheiden – seit diesem Geschehen des „1.
Schöpfungstages“ lässt sich der Ablauf der Zeit messen.
Als die Aschewolken sich schließlich nach weiteren Millionen von Jahren
gelichtet hatte, so dass Sonne, Mond und Sterne am Himmels-firmament
sichtbar wurden, ließ sich nun anhand der Mondphasen der Monat und
aufgrund des Laufes der Sonne der Jahresablauf bestimmen. Seit diesem „4.
Schöpfungstag“ konnten somit auch die regelmäßigen Festzeiten im Jahr
bestimmt werden. (Gen 1,14-19)
Der 7. Tag als Ruhetag zur persönlichen Erholung und Zeit für Familie und
Gottesdienst ist ein Geschenk Gottes – zunächst an sein auserwähltes Volk
Israel. Mit dem Rhythmus der 7-Tage-Woche leben wir noch heute.
Lange Zeit war es die Kirche, die mit ihren Glocken zum (Sonntags-)
Gottesdienst und zu täglichen Gebetszeiten um 6.00 Uhr, 12.00 Uhr und
18.00 Uhr einlud und so die Zeit strukturierte.
An gottgeschenkte Zeit eines jeden neuen Tages erinnert auch der Hahn auf
dem Kirchturm. „Der Hahn, des Tages Herold ruft, der Wächter in der
Finsternis. Sein Schrei trennt von der Nacht die Nacht, dem Wanderer zur
Nacht ein Licht“ – so heißt es in einem Hymnus zum Morgengebet.
Sonnenuhren an verschiedenen mittelalterlichen Häusern laden zu
Optimismus ein: „Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heit’ren Stunden
nur.“ – Vieles geschieht im Verlaufe der Zeit, doch was zählt wirklich?
Die Sanduhr erinnert mit dem Rieseln des Sandes an unsere Vergänglichkeit.
– Unser irdisches Leben ist befristet. Wie gehen wir angesichts unserer
Endlichkeit mit der uns geschenkten Zeit um?
Viele Jahre hindurch hat uns die Uhr mit ihrem Ziffernblatt von 1-12 und
dem Stunden- und Minutenzeiger (evtl. auch mit Sekundenzeiger) geprägt:
ein zyklisches Zeitverständnis mit regelmäßiger Wiederkehr von Tag und
Nacht; von Frühling, Sommer, Herbst und Winter…
In den letzten Jahrzehnten jedoch – mit digitaler Zeiterfassung – sind wir
stark von einem linearen Zeitverständnis geprägt. Was einmal geschieht,
kommt so nicht wieder. Daher wollen wir Wichtiges in Bild (und Ton) „für die
Ewigkeit“ festhalten. Doch was bleibt, wenn die Zeit (gefühlt immer
schneller) vergeht?
Neben der messbaren chronologischen Zeit gibt es im menschlichen Erleben
auch so etwas wie „Ewigkeit im Augenblick“ – eine besonders erfüllte Zeit.
Die Bibel unterscheidet zwischen „Chronos“ und „Kairos“.
„Als aber die Zeit (= Chronos) vervollständigt war, sandte Gott seinen
Sohn…“ (Gal 4,4a). Christus ( ☧ ) ist die „Mitte der Zeit“. Seither sprechen
wir von den Jahren vor Christi Geburt und den Jahren nach Christi Geburt.
Jesus verkündete: „Die Zeit (= Kairos) ist erfüllt, nahe gekommen ist die
Königsherrschaft Gottes. Denkt mit! (kehrt um!) und glaubt an das
Evangelium“. (Mk 1,15)
Unsere Lebenszeit ist ein Geschenk der Liebe Gottes: „Zeit ist Gnade“ – diese
Zusage und Ansage „mit 12 Buchstaben“ ruft uns auf, jeweils die 12 Stunden
des Tages (und die 12 Stunden der Nacht) in den 12 Monaten auch des
neuen Jahres 2023 mit Liebe zu leben.
„Meine Zeit steht in deinen Händen“ – Im Handeln Gottes hat mein Leben
Bestand. Bestehen bleiben wird in der Ewigkeit der Gegenwart Gottes die
Zeit geschenkter Liebe.
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Impulse zum 1. Januar:
Goodbye 2022 + Welcome 2023
„FÜR DAS VERGANGENE: DANK – FÜR DAS KOMMENDE: JA!“
(Dag Hammarskjöld)
Goodbye – ein „gutes Tschüss“ sagen – im Blick auf das vergangene Jahr 2022:
Was hatten wir für Hoffnungen in das Jahr 2022 gesetzt?
– im Blick auf die Eindämmung der Corona-Pandemie durch die neuen Impfstoffe …
– im Blick auf unsere Demokratie …
– im Blick auf eine solidarische Weltgemeinschaft …
– im Blick auf einen Ausweg aus der Krise der Kirche…
– im Blick auf persönlich gesetzte Ziele…
Goodbye sagen – trotz unerfüllter Erwartungen
– im Blick auf die Schöpfung Gottes und ihre Bewahrung…
– im Blick auf die Konflikte in der Welt und das Handeln der Verantwortlichen…
– im Blick auf die Kirche und der Zaghaftigkeit in der Aufarbeitung von Missbräuchen und anstehender Reformen…
– im Blick auf Unerreichtes und persönliches Versagen…
Goodbye sagen – trotz erschreckender Ereignisse
– der brutale Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine
– Dürre und Überflutungen als Auswirkungen des Klimawandels
– …
Ein „gutes Tschüss“ sagen können wir,
– wenn wir für persönliches Versagen um Verzeihung bitten können…
– wenn wir das Gewordene mit der Bitte um Vollendung in Gottes Hand zurücklegen können…
– wenn wir für das Gute und Beglückende von ganzem Herzen DANK sagen können…
In diesem Sinne „Goodbye 2022“.
Welcome – „Willkommen“ sagen – im Blick auf das kommende Jahr 2023:
Wir können planen und uns Gutes vornehmen…
Wir können viel von anderen erwarten…
Wir können auf viel Glück hoffen…
Können wir auch jeden neuen Augenblick so annehmen, wie er kommt
und darin einen Anruf Gottes entdecken – der auf unsere Antwort wartet?
Erbitten wir Gottes Segen
und sagen wir dann zu dem – wer und was im Jahr 2023 kommen will –
ein herzliches „welcome“.
* * *
- Die meisten feiern am 1. Januar den Beginn eines neuen Kalenderjahres.
- Am „Oktavtag“ von Weihnachten feierte die katholische Kirche (bis 1960) den Tag der Beschneidung Jesu (–> Beschneidung-Jesu)
- Seitdem feiert die katholische Kirche an diesem Tag das Hochfest der Gottesmutter Maria. (–> 1. Januar)
Der Festtag der Gottesmutter Maria war wohl das erste Marienfest der römischen Kirche und geht auf die Zeit vor dem Konzil von Ephesus (431) zurück. Im Laufe der Zeit geriet es aber wegen der zunehmenden Bedeutung der Marienfeste am 25. März und am 15. August wieder in den Hintergrund.
- Seit 1968 ist der erste Tag des Jahres auch der Weltfriedenstag.
Die Päpste veröffentlichen jeweils am 8. Dezember eine Botschaft für diesen Tag.
Am 1. Januar 2023 gibt es zum 56.sten Mal diese Friedensbotschaft.
Im Jahr 2023 steht die Botschaft von Papst Franziskus unter dem Thema:
„Niemand kann sich allein retten.
Nach Covid-19 neu beginnen, um gemeinsam Wege des Friedens zu erkennen“
(–> Botschaft von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag 2023)
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Links:
- Liturgische Texte Schott: Hochfest der Gottesmutter Maria
- verschiedene Neujahrswünsche
- Neuer Anfang
- für die Zeit zwischen Weihnachten und Epiphanie (6. Januar) siehe Bild-Meditation: Zwölf heilige Nächte
- Jahreslosung 2023: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (Gen 16,13)
Gedenktage:
- Der heiligste Name Jesu ist seit 2002 ein nicht gebotener Gedenktag, der am 3. Januar gefeiert wird. (siehe: Namen Jesu)
Vor allem in der Ostkirche wird die Anrufung des Namens Jesu gepflegt; im Westen wird er seit dem 15. Jahrhundert verehrt – insbesondere von Franziskanern. Das 1721 eigeführte Fest wurde zunächst an unterschiedlichen Tagen begangen. In der Anrufung des Namens Jesu erbitten Christen die helfende Gegenwart Jesu in den Anliegen unserer Zeit.
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Stand: 1. Januar 2023