Hochfest Christi Himmelfahrt
Donnerstag, 26. Mai 2022
1. Lesung: (Apg 1,1-11 ) Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?...
2. Lesung: (Eph 1,17-23) Der Gott Jesu Christi… erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid…
Evangelium: (Lk 24,46-53) Ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herabsenden…
„emporgehoben – herabkommen“
- Liturgische Texte zu Christi Himmelfahrt C
- Evangelium Lk 24,46-53
- Bild zur Meditation
- Impulse zum Evangelium
- Gebet
- Links
Liturgische Texte zum Hochfest Christi Himmelfahrt (C)
Eröffnungsvers: (Apg 1,11)
Ihr Männer von Galiläa,
was steht ihr da und schaut zum Himmel?
Der Herr wird wiederkommen, wie er jetzt aufgefahren ist. Halleluja!
Tagesgebet:
Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Freude und Dankbarkeit,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du den Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind,
in die Christus uns vorausgegangen ist,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebst und herrscht in alle Ewigkeit.
1. Lesung: aus der Apostelgeschichte (Apg 1,1-11)
Dieser Jesus, der in den Himmel aufgenommen wurde,
wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen
–> Apg 1,1-14: Letzte Anweisungen u. Himmelfahrt Christi
(Arbeitsübersetzung G. M. Ehlert)
Antwortpsalm: (Ps 47,2-3.6-7.8-9)
Gott stieg empor unter Jubel,
der HERR beim Schall der Posaunen
2. Lesung: aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Ephesus (Eph 1,17-23)
Gott hat Christus auf den Platz zu seiner Rechten erhoben
oder: Eph 4,1-13 (Lesejahr B)
oder: Hebr 9,24-28; 10,19-23 (Lesejahr C)
Ruf vor dem Evangelium (vgl. Mt 28,19-20)
Halleluja! Halleluja!
(So spricht der Herr:)
Geht zu allen Völkern,
und macht alle Menschen zu meinen Jüngern.
Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Halleluja!
Evangelium: aus dem Evangelium Jesu Christi nach Lukas (Lk 24,46-53) (Lesejahr C) = 2022
Während er sie segnete, wurde er zum Himmel erhoben
Mt 28,16-20: Sendungsauftrag Jesu (Lesejahr A) = 2020
Mk 16,15-20 (Lesejahr B) = 2021
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–> zu den Liturgischen Texten vom 6. Sonntag der Osterzeit (C) siehe: „Schott (6.O.C)“
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Evangelientext
- Text (Studien-Übersetzung G. M. Ehlert): Lk 24,45-53:
45 Dann – erschloss er (= Jesus) – selbst – ihnen –
den – Sinn/ Geist – des – Gesamtverständnisses (wörtl. zusammenzusenden) – der – Geschriebenen/ Schriften
46 Und – er sprach – zu ihnen – (folgendes):
„So – ist geschrieben worden, –
(es habe) zu erleiden – der – Christus/ Gesalbten/ Messias
und – aufzuerstehen – aus – den – Toten – des – dritten – Tages
47 und – es habe verkündet zu werden –
über/ aufgrund = in Bezug auf – dem Namen – von ihm –
Umkehr (wörtl. Mitdenken) – und – Vergebung – der – Sünden –
hinein – zu jedem/ alle/ ganz – der – Völker/ Ethnien –
angefangen – von – Jerusalem.
48 Ihr seid – Zeugen – dieser (Dinge)“
49 Und – siehe!
ICH – ich sende ab – die – Verheißung/ Ankündigung – des – Vaters – von mir – auf – euch –
Ihr – aber – setzt euch hin!/ haltet euch auf! – in – der – Stadt –
so lange bis – diese – ihr eingehüllt werdet/ hineinschlüpfen möget – aus – (der) Höhen – Kraft/ Fähigkeit/ Dynamik heraus
50 Er führte hinaus – aber – diese – außerhalb – in Richtung – Bethanien –
und – erhebend – die – Hände – seine – gutsagte er/ pries er/ segnete er – sie.
51 Und – es geschah/ entsteht/ wird geboren –
in/ bei – dem – gutworten/ preisen/ segnen – dieser (= Jesus) – diese –
distanzierte er sich/ trennte er sich – von – ihnen –
und – er wurde hinaufgeführt/ aufgenommen – hinein in – den – Himmel. (1)
52 Und – diese – niederknieend/ anbetend – vor ihm/ ihn –
sie gingen zurück – hinein nach – Jerusalem – mit – Freude – groß.
53 Und – sie waren – durch (die ganze Zeit) – jeder/ ganz/ alle – in – dem – Heiligtum/ Tempel – gutwortend/ preisend/ segnend – den – Gott.
(1) In der hebräischen Bibel (= AT) bezeichnet „Schamajim“ ein „Himmelpaar“, d.h. den sichtbaren Himmel = das Firmament
und den Bereich göttlicher Wirklichkeit.
In den griechischen Schriften (= NT) steht das Wort „Ouranos“ = „Himmel“ meistens in der Pluralform. Wenn von „dem Himmel“ in der Singularform die Rede ist, wird vom Kontext her deutlich, welcher Himmel gemeint ist:
das sichtbare Firmament unserer irdischen Wirklichkeit
oder die im liebenden Vertrauen erfahrbare göttlicher Wirklichkeit,
in die Gottes Geist den auferstandenen Jesus ganz hinaufgeführt hat und auch uns hineinführen will.
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Bild zur Meditation:
„Heimgang Jesu“

Aufgenommen in den Himmel – Grafik von G. M. Ehlert, 18.05.2020
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Impulse
Weißt du, wo der Himmel ist?
So beginnt ein modernes geistliches Lied.
So eine Frage. Der Himmel ist doch oben.
Dort oben am Firmament? – Oder etwa nicht?!
Der Himmel Gottes ist nicht über den Wolken, nicht in Wolkenkuckucksheim.
Das Wort ‚Himmel‘ ist in der deutschen Sprache doppeldeutig – (ein sog. „Teekesselchen“ wie das Wort ‚Schloss‘, das ein Türschloss oder ein großes Gebäude meinen kann)
Das Wort ‚Himmel‘ meint zum einen das sichtbare Firmament über uns und es meint zum anderen etwas ganz anderes: – den unsichtbaren Einflussbereich Gottes.
In dieses Himmelreich Gottes ist Jesus heimgekehrt.
Das feiern wir heute am Fest „Christi Himmelfahrt“.
Weißt du, wo dieser Himmel ist?
Die Bibel müsste uns doch eigentlich eine Antwort auf diese Frage geben können.
Dieses Himmelreich Gottes ist nicht von dieser Welt, so sagt es Christus, der König vor dem Richterstuhl des Pilatus.
Wir wüssten gern genaueres, wo und wie dieses Himmelreich Gottes aussieht.
Doch zum Stichwort „Himmel“ malt uns Jesus nur schöne, verheißungsvolle Bilder: Bilder von einer Hochzeit, von einem Samenkorn im Acker, vom Sauerteig, von einer schönen Perle. Diese sind stets einladende Bilder von einem wunderschönen Anfang.
Die Bibel ist keine Landkarte von einem weit entfernten Gottesreich. Im Gegenteil. Sie holt alle, die in die Ferne starren auf den Boden der irdischen Wirklichkeit zurück.
„Was steht ihr da und schaut gen Himmel.“
Die Straßenkarten zum Himmelreich weisen bergab.
Zu den Menschen. „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern.“ – Diese Mission trägt Jesus auch uns auf.
„Weißt du, wo der Himmel ist, außen oder innen,
eine Handbreit rechts und links, du bist mitten drinnen.“
Hier auf unserer Erde bei den Menschen beginnt der Himmel. Eine Ahnung davon bekommen wir vielleicht in Situationen, wo wir aus ganzem Herzen sagen können: Das war himmlisch.
Doch der Himmel auf Erden beginnt nicht automatisch; für viele Menschen ist das Leben in Not und Verfolgung alles andere als der Himmel auf Erden. Es ist für sie eher die Hölle.
Doch auch dort kann das Himmelreich Gottes beginnen, wo Menschen an den Bildern weitermalen, die Jesus begonnen hat. Keine utopischen Visionen entwerfen, sondern konkret die Bilder Jesu in unsere Wirklichkeit übertragen.
Wenn sich im Gräuel der Kriege Menschen guten Willens von beiden Seiten der Kriegsgegner treffen, um sich gemeinsam daran zu erinnern, dass der eine und wahre Gott ein Gott des Friedens und der Versöhnung ist… – da berühren sich Himmel und Erde.
Oder wenn Christen ihre Grenzen und Türen öffnen für Menschen auf der Flucht vor ihren fanatisierten Mitmenschen… – da wird ein Stück Himmel für sie erfahrbar.
Weißt du, wo der Himmel ist, nicht so tief verborgen –
einen Sprung aus dir heraus aus dem Haus der Sorgen.
Eine kleine Geschichte möchte dazu ermutigen, den Blick auf unsere Erde zu richten, um in unserem Alltag am Himmelreich Gottes teilzuhaben.
Von einem jüdischen Lehrer, einem Rabbi, ging die Sage, dass er jeden Morgen vor dem Frühgebet – zum Himmel aufsteige.
Ein Gegner lachte darüber und legte sich vor Morgengrauen auf die Lauer.
Da sah er: der Rabbi verließ, als Holzknecht verkleidet, sein Haus und ging zum Wald. Der Gegner folgte von weitem. Er sah den Rabbi Holz fällen und in Stücke hacken. Dann lud der Rabbi sich das Holz auf den Rücken und schleppte es in das Haus einer armen, kranken, alten Frau.
Der Gegner spähte durch das Fenster, und er sah den Rabbi auf den Boden knien und den Ofen anzünden.
Als die Leute später den Gegner fragten, was es denn nun auf sich habe mit der täglichen Himmelfahrt des Rabbi, sagte er: „Er steigt noch höher als bis zum Himmel.“
Weißt du, wo der Himmel ist, nicht so hoch da oben.
Sag doch ja zu dir und mir – du bist aufgehoben.
Das Fest Christi Himmelfahrt will unseren Blick auf unser Ziel richten, auf den Himmel Gottes. Dass dieser Himmel schon hier auf Erden beginnen kann, davon sollen wir ein lebendiges Zeugnis geben.
Wir können dies tun in der Kraft der Zusage Jesu: „Seid gewiss: Ich bin bei euch bis zur Vollendung der Welt!“
Lasst uns deshalb selbst zu Zeugen dafür werden, dass der Geist Gottes das Antlitz der Erde erneuern will. Die Himmelfahrt beginnt damit, dass wir den Abstieg wagen, dorthin, wo die Menschen uns brauchen.
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Gebet/ Meditation:
Dreimal „aufgehoben“ im Himmel der Liebe Gottes
1. aufgehoben = weggenommen
ist Jesus Christus nun den Blicken der Menschen…
für viele gilt: „aus den Augen – aus dem Sinn“.
Weggenommen ist aber auch mit der Himmelfahrt Christi
alles Trennende zwischen Mensch und Gott,
denn als „Erster der Entschlafenen“ ist Jesus ganz bei Gott.
2. aufgehoben = emporgehoben
ist Jesus Christus – ganz in die überirdische Wirklichkeit Gottes,
die Raum und Zeit übersteigt.
Emporgehoben ist mit Christus all das wahrhaft Gute und Schöne,
das durch die Liebe Christi in unserer irdischen Wirklichkeit aufgestrahlt ist;
all das hat nun einem Platz im Himmel der Liebe Gottes.
3. aufgehoben = bewahrt
ist mit Christus all das im Herzen des dreifaltigen Gottes,
was Christus am Herzen lag:
jeder einzelne Mensch, den er unendlich liebt…
all das, was aus Liebe getan wird…
all das, was aus Liebe ertragen wird…
Überall dort und immer dann,
wenn wir im liebenden Vertrauen
diese göttliche Wirklichkeit erfahren,
sind wir jetzt schon „aufgehoben“ im Himmel Gottes.
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Links:
–> zur 1. Lesung: Apg 1,1-14: Letzte Anweisungen u. Himmelfahrt Christi
–> zum Antwortpsalm: Psalm 47 (46) Gott, der König aller Völker
. Psalm 47: Gott steigt empor, Erde jauchze…
–> 2. Lesung:
–> zum Evangelium: –
siehe auch:
- Christi Himmelfahrt 2013: Baruch – Eu-logia – Bene-dictus
- Christi Himmelfahrt 2014: Lesejahr A
- Christi Himmelfahrt (A) 2017: Auf die Perspektive kommt es an
- Pfingstnovene
Gedenktage:
- 26. Mai: Philipp Neri = G
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Stand: 23. Mai 2022